UMTS wird zum Wettrennen um die Deutsche Meisterschaft

Ab 2003 sollten die deutschen UMTS-Netze ursprünglich ans Netz gehen. Nur eine Firma sagte von Anfang an: Wir sind die Ersten. Die Rede ist von MobilCom, welche noch vor einer Woche stolz ihre erste UMTS Test-Basisstation der staunenden Journalistenschaft präsentierten. Man habe als Erster mit dem Netzausrüster Ericsson Verträge über den Netzaufbau und die Lieferung von 300.000 UMTS-Handys geschlossen und werde auch als Erster mit dem Netzaufbau fertig sein, so erklärte man damals. Der Netzstart war für Mitte 2002 geplant. Doch da inzwischen auch T-Mobil diesen Termin ansteuert, wurden die bisherigen Planungen über den Haufen geworfen.

MobilCom erklärte heute, man werde die Exklusivität der Ericsson-Verträge aufgeben und prüfen, ob man weiteren Netzausrüstern Aufträge erteilt. "Wir wollen als Erster mit UMTS auf dem deutschen Markt sein", so Gerhard Schmid, Vorstandsvorsitzender der MobilCom AG. "Dieses Ziel hat höchste Priorität. Wir nutzen alle Möglichkeiten, um diesen Vorsprung für MobilCom zu sichern."

Einen neuen Termin wollte man diesmal nicht nennen, war sich jedoch weiterhin sicher, die Ziellinie noch als Erster überqueren zu können.

Der Hintergrund dieser UMTS-Rallye ist recht einfach: Wer zuerst ein funktionierendes Netz hat, kann die interessierten Kunden für lange Zeit per Vertrag binden. Gerade die Kunden, welche unbedingt und schnell UMTS nutzen möchten, sind die Interessantesten, da diese am ehesten bereit sind, viel Geld auszugeben. Ein Wechsel des Anbieters während der Vertragslaufzeit wird, so wie auch heute schon bei GSM, nicht möglich sein. Wer zuletzt kommt, den bestraft das (Business)-Leben...

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