mobiler Umsatz

Studie: Kostenpflichtiger Content im mobilen Internet erfolgreicher

Der "klassische" Internetnutzer will für Inhalte nicht zahlen, der mobile Nutzer wird es tun
Von Marie-Anne Winter

Kostenpflichtige Inhalte werden auf mobilen Endgeräten erfolgreicher sein als auf dem heimischen PC. Davon geht eine Studie aus, die Jupiter MMXI [Link entfernt] heute veröffentlicht hat. Das ist wenig überraschend, denn die Konsumenten in der mobilen Welt, die sich moderne Mobiltelefone und PDAs leisten, sind oft Besserverdiener, die wenig Zeit haben und deshalb für schnelle Informationen auch bezahlen können und wollen. Dagegen sind zur Zeit 47 Prozent der europäischen Internet-Nutzer - die in der Regel vom PC zu Hause oder am Arbeitsplatz aus surfen - generell nicht bereit, für Inhalte zu bezahlen. Immerhin 16 Prozent sind laut Jupiter MMXI bereit, für das Herunterladen von Musik aus dem Web zu bezahlen, aber nur fünf Prozent würden für Finanz- oder Sportinformationen Geld ausgeben.

Im letzten Jahr haben die Europäer insgesamt 252 Millionen Euro für Inhalte aus dem Internet ausgegeben. Davon ist der überwiegende Anteil von 70 Prozent - auch wenig überraschend - für erotische Inhalte ausgegeben worden. In vielen Fällen sicherlich nicht ganz freiwillig (über miese Dialer-Tricks steht allerdings nichts in der Studie), aber wer will in diesem Bereich schon um jede Mark feilschen. Oft schweigt man(n) lieber und begleicht heimlich die Rechnung.

Die restlichen 30 Prozent wurden in erster Linie mit Spielen und Wirtschaftsnachrichten umgesetzt. Jupiter MMXI geht davon aus, dass durch die immer breitbandigere Anbindung an das Internet der Markt in den nächsten vier Jahren sehr verändern wird: Zwei Drittel des verkauften Inhalts soll dann aus den Bereichen Musik, Film und Spiel kommen. Insgesamt geht Jupiter MMXI für das Jahr 2006 von einem Gesamtumsatz mit Web-Content von knapp 1,7 Milliarden Euro aus.

Beim Handel mit mobilen Inhalten sind die Marktforscher von Jupiter XXMI noch optministischer: Wurden in Europa im vergangenen Jahr erst 590 Millionen Euro umgesetzt, prognostiziert die Studie für das Jahr 2006 über 3,2 Milliarden Euro Umsatz, also fast doppelt so viel wie übers das "klassische" Internet umgesetzt werden soll. Den Löwenanteil sollen auch dann noch Klingeltöne, Logos und die beliebten Kurznachrichten bringen. Ob die Marktforscher bei der Euphorie über den rasanten Wachstum beim SMS-Gebrauch auch daran gedacht haben, dass sich genau das in diesem Jahr nach dem drastischen Preisanstieg für Business-SMS ändern könnte, geht aus der Studie nicht hervor.