Storno

MobilCom und LBBW stoppen Projekt für Mobilbank

"Die Nachfrage ist weggebrochen"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Telekomunternehmen MobilCom und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben ihr gemeinsames Projekt für eine Mobilbank gestoppt. Ursprünglich sollte das neue Geldinstitut Zahlungsverkehr und Wertpapierhandel per Handy abwickeln. Auf den mobilen Aktienhandel werde nun angesichts der rückläufigen Entwicklung an den Börsen verzichtet, teilte die LBBW am Dienstag in Stuttgart mit. "Die Nachfrage ist weggebrochen", sagte eine Sprecherin. Allein für das elektronische Bezahlen per Mobiltelefon werde dann auch keine eigene Banklizenz mehr benötigt.

MobilCom will sich künftig bei dem Projekt auf den mobilen Zahlungsverkehr konzentrieren. Einen genauen Termin für den Marktstart wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht nennen. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft Mobile Financial Services GmbH sei aber noch offen für Kooperationen. Das geplante Zahlungssystem der MobilCom AG (Büdelsdorf/Schleswig-Holstein) konkurriert mit anderen Anbietern, die ebenfalls die Online-Bezahlung von Produkten und Dienstleistungen per Handy offerieren.

An dem Joint Venture Mobilbank sollte die LBBW 49 Prozent der Anteile halten. Ihr Start war ursprünglich für das erste Halbjahr 2001 vorgesehen und galt als wichtiges strategisches Standbein für das künftige UMTS-Angebot von MobilCom. Das Unternehmen besitzt eine der sechs Lizenzen für den neuen Handy-Standard. MobilCom-Chef Gerhard Schmid hatte den UMTS-Start seines Unternehmens vor kurzem auf Ende 2002 aufgeschoben.