vor dem Durchbruch?

Kräftiges Wachstum bei m-Business-Lösungen erwartet

Neue Endgeräte machen das mobile Business komfortabler
Von Marie-Anne Winter

Verbesserte Endgeräte, mehr Anbieter und die Verfügbarkeit von GPRS und HSCSD treiben die Mobilisierung der Unternehmens-IT voran. Berlecon Research erwartet eine kräftige Entwicklung des deutschen Marktes für Mobile-Business-Lösungen. Bis 2005 rechnen die Berliner Wirtschaftsforscher mit einem Anstieg des Marktvolumens auf 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro. Hemmender Faktor ist derzeit die Unsicherheit über die zukünftige Konjunkturentwicklung.

Die aktuelle Studie "Mobile-Business-Lösungen für Unternehmen: Der deutsche Markt vor dem Durchbruch?" zeigt, dass sich die Angebotssituation am Markt in den letzten Monaten deutlich verbessert hat. Für die aktuelle Analyse hat Berlecon Research 133 Anbieter identifiziert, im Vergleich zum Sommer 2001 ist die Zahl der Marktakteure damit um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Waren im vergangenen Jahr Mobile-Business-Spezialisten noch die Hauptakteure am Markt, dominieren jetzt die etablierten Anbieter klassischer Anwendungssoftware, die ihre Produkte um Module für die mobile Anbindung erweitert haben. Mobiler Zugriff auf Anwendungssoftware wird bisher vorwiegend in den Bereichen Kommunikation/Groupware, CRM und ERP angeboten. Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research: "Besonders kleine Unternehmen, die reine Mobile-Business-Lösungen anbieten, müssen sich ins Zeug legen, um sich im Markt neben den großen, etablierten Softwareherstellern behaupten zu können. Sie müssen ihren Kunden entweder einen deutlichen Mehrwert durch Fokussierung oder Individualisierung bieten oder aber frühzeitig Kooperationen mit großen Anbietern anstreben".

Auch wenn die Entwicklung von Mobile-Business-Lösungen bisher noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, sehen die berliner Experten zahlreiche Faktoren für ein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren. "Zum einen hat die Markteinführung neuer Smartphones und verbesserter HSCSD- und GPRS-fähiger Endgeräte frischen Wind in den Markt gebracht. Mit diesen Geräten können die Mitarbeiter über das Mobilfunknetz schneller und komfortabler auf das Unternehmensnetz zugreifen, was Mobile-Business-Lösungen attraktiver macht. Zum anderen besteht auf Nachfragerseite zunehmender Bedarf an der Mobilisierung von Unternehmens-IT, nicht zuletzt bedingt durch die steigende Mobilität der Arbeit und die wachsende Kundenorientierung der Unternehmen. Wir gehen davon aus, dass bis 2006 alle deutschen Großunternehmen und 40 Prozent der kleinen Unternehmen bis 2009 ihren Mitarbeitern den mobilen Zugriff auf Teile ihrer IT-Systeme ermöglichen werden", erläutert Wichmann.

Gebremst wird die Entwicklung derzeit noch von der gesamtwirtschaftlichen Situation, was in 2002 auch für diesen Markt ein verhaltenes Wachstum zur Folge haben wird. Sobald die konjunkturellen Unsicherheiten beseitigt sind und die allgemeine Investitionsbereitschaft wieder ansteigt, wird die Entwicklung jedoch anziehen. Bis 2005 rechnet Berlecon Research mit einem Anstieg des Marktvolumens auf 1,5 Milliarden Euro im konservativen Szenario, die optimistische Schätzung liegt bei 1,9 Milliarden Euro.

Weitere Informationen zur Studie sind unter http://www.berlecon.de/studien/mobilebusiness/ verfügbar. Eine Übersicht über die wichtigsten Mobile-Akteure in Deutschland bietet die M-Commerce-Datenbank von Berlecon Research unter http://www.berlecon.de/services/mobile/ .