Abwarten

Liberty hält an Engagement in Deutschland fest

Investition aber erst bei Stimmungswandel in Deutschland
Von dpa / Karin Müller

Der US-Kabelnetzbetreiber Liberty Media hält ungeachtet der gescheiterten Übernahme der TV-Kabelgesellschaften von der Deutschen Telekom an einem Engagement in Deutschland fest. "Wir werden Deutschland sicherlich nicht den Rücken kehren", sagte Liberty-Managerin Miranda Curtis dem Nachrichtenmagazin Focus.

In dem Gespräch kritisierte Curtis das Klima in Deutschland gegenüber ausländischen Investoren. "Wir waren schon überrascht, dass unser Geschäftsmodell, das in eigentlich allen anderen Ländern voll akzeptiert wird, so negativ aufgenommen wurde." Besonders die deutschen Fernsehsender hätten sich vehement gegen Liberty ausgesprochen. In anderen Ländern sei man "meist hocherfreut, wenn sich neue Vertriebswege öffnen", sagte Curtis.

Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erteilte Curtis allerdings Spekulationen eine Absage, Liberty werde bereits kurzfristig versuchen, durch die Übernahme kleinerer Anbieter in den deutschen Kabelmarkt einzusteigen. "Wir werden in Deutschland erst dann investieren, wenn das Klima und das regulatorische Umfeld stimmen", zitiert die Zeitung die Liberty-Managerin.

Das Bundeskartellamt hatte vergangene Woche Liberty die Übernahme von sechs TV-Kabelgesellschaften untersagt. Der US-Konzern hatte dafür 5,5 Milliarden Euro geboten.