Aufwärts

Telekom-Tochter VoiceStream im Aufwind - Mobilfunksäule wächst

T-Mobile gut ins Geschäftsjahr 2002 gestartet
Von dpa / Karin Müller

Der milliardenschwere Zukauf von VoiceStream soll sich für die Deutsche Telekom schon bald auszahlen. Im ersten Quartal 2002 werde der US-Mobilfunkbetreiber vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in die schwarzen Zahlen kommen, sagte Kai-Uwe Ricke, Mobilfunkchef der Telekom, heute in Bonn. "Für VoiceStream ist das neue Jahr exzellent angelaufen".

Bis zum Jahresende werde sich die Kundenzahl um zwei Millionen auf neun Millionen erhöhen. Im vergangenen Jahr war das Unternehmen die einzige Mehrheitsbeteiligung der Telekom, die mit 258 Millionen Euro noch ein negatives Ebita-Ergebnis abgeliefert hatte.

Ricke begründete seinen Optimismus für 2002 mit dem enormen Wachstumspotenzial auf dem US-Mobilfunkmarkt. Mehr als 150 Millionen US-Bürger würden sich in den kommenden Jahren neu für Angebote entscheiden oder den Betreiber wechseln, sagte Ricke. So stehe dort das explosive Kundenwachstum, das in Westeuropa schon vorüber sei, erst noch bevor. Gegenwärtig rangiert VoiceStream allerdings erst an Platz sechs unter den US-Mobilfunkgesellschaften.

Einen guten Start ins neue Jahr hatten nach Angaben des Finanzchefs der T-Mobile International AG, Thomas Winkler, auch die übrigen großen Mobilfunktöchter T-Mobile Deutschland, One2One (Großbritannien), max.mobil (Österreich) und RadioMobil (Tschechien). Dabei soll das operative Ergebnis weiter steigen. Eine Verdoppelung wie 2001 sei aber unrealistisch, meinte Winkler. Die T-Mobile-Gruppe hatte 2001 trotz der Verluste von VoiceStream das Ebita auf 3,1 Milliarden Euro erhöht. Zahlen zum Ergebnis nach Steuern wurden nicht genannt.

Rund die Hälfte aller Mobilfunkkunden der Telekom entfallen auf die deutsche T-Mobile mit 23 Millionen, gefolgt von One2One (10,4 Mio und VoiceStream (7 Mio). Vom Konkurrenten Vodafone übernahmen die Bonner in Deutschland im vergangenen Jahr die Marktführerschaft. Entschieden widersprach Ricke Berichten, T-Mobile habe erst später die Handysubentionen heruntergefahren. "Wir sind nicht der Provisionshöhenmarktführer".

Tatsächlich war die Telekom einer der ersten Anbieter, der gegen überhöhte Gerätesubventionen zu Felde zog. Im Jahr 2000 hatte der Mobilfunkboom die Kosten für die Gewinnung von Neukunden förmlich explodieren lassen und tiefe Spuren in den Bilanzen aller Anbieter hinterlassen.

Der gesamte Umsatz in der Mobilfunksparte der Telekom erhöhte sich im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Auf VoiceStream und RadioMobil, die erstmals in die Bilanz einbezogen wurden, entfielen davon insgesamt 3,3 Milliarden Euro.