Rückgang

Weltweiter Absatz von Mobiltelefonen erstmals in 2001 rückläufig

Nur wenige Anbieter können entgegen dem Trend den Absatz steigern
Von dpa / Karin Müller

Der weltweite Absatz von Mobiltelefonen ist nach jahrelangem Boom 2001 erstmals geschrumpft. Das ergab eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Gartner Dataquest, die am Montag im kalifornischen San José veröffentlicht wurde. Insgesamt verringerten sich die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf rund 400 Millionen Einheiten. Zwischen 1996 und 2000 hatte der Markt bis zu 60 Prozent pro Jahr zugelegt.

"Die Streichung von Verkaufsanreizen für Prepaid-Handys in den Wachstumsmärkten wie Westeuropa und Lateinamerika war ein entscheidender Faktor für den Rückgang des Handy-Verkaufs im Jahr 2001", sagte Bryan Prohm von Gartner Dataquest.

Auch ein großer Bestand nicht verkaufter Einheiten aus dem vierten Quartal des Jahres 2000 habe auf den Markt gedrückt, hieß es weiter. Am stärksten hätten Großhändler und die so genannten Service Provider - Anbieter ohne eigene Telefonnetze - unter den hohen Lagerbeständen gelitten. Diese seien auf den grauen Markt ausgewichen. Die asiatisch-pazifische Region und vor allem der chinesische Markt seien daher von "grauen Importen" überschwemmt worden.

Entgegen dem allgemeinen Trend konnte Nokia seinen Absatz im vergangenen Jahr um 10,5 Prozent auf 139,7 Millionen Einheiten steigern und baute die Position als Branchenführer mit einem Marktanteil von 35 (Vorjahr: 30,6) Prozent aus. Neben Nokia konnten lediglich Samsung - 36,8 Prozent Plus auf gut 28 Millionen - und Siemens - 10,2 Prozent auf knapp 29,8 Millionen - den Verkauf steigern. Dagegen brach der Absatz von Ericsson um 35 Prozent auf knapp 27 Millionen ein. Bei Motorola betrug das Minus 1,7 Prozent auf gut 59 Millionen verkaufte Einheiten.