Aktion Wahrheit

Presse: France Télécom erstmals Verluste seit Börseneinführung 1997

Gewaltige Schuldenlast bei France Télécom
Von dpa / Marc Baumann

France Télécom ist nach französischen Medienberichten erstmals seit der Börseneinführung 1997 in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust des Telekomunternehmens im Geschäftsjahr 2001 dürfte bis zu 12 Milliarden Euro ausmachen, hieß es in der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Mittwochausgabe).

Für die Bilanzvorlage am Donnerstag hatte France Télécom-Chef Michel Bon bereits in der vergangenen Woche die "Aktion Wahrheit" angekündigt, um die Wertverluste der Beteiligungen an der deutschen Telefongesellschaft MobilCom und an dem anglo-amerikanischen Kabelnetzbetreiber NTL zu berücksichtigen.

Bon hofft jedoch nach Angaben der Zeitung wegen des guten operativen Ergebnisses die gewaltige Schuldenlast in Höhe von etwa 65 Milliarden Euro verkraften zu können. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte bei 12 Milliarden Euro liegen, schrieb die Zeitung. Der Umsatz von France Télécom ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Unternehmens um 27,8 Prozent auf 43 Milliarden Euro geklettert.

Der französische Staat ist zu 54 Prozent an France Télécom beteiligt. Nach seiner Börseneinführung hatte das Unternehmen über 60 Milliarden Euro ausgegeben, um sich als Nummer zwei auf dem europäischen Mobiltelefon-Markt und als einer der wichtigsten Internet-Anbieter zu etablieren.