Tango: Callback für alle

Wer eine Mobilfunk-Prepaidkarte nutzt und auch schon im Ausland telefoniert hat, kennt vermutlich die Vorgehensweise bei einem sogenannten USSD-Callback, über den - bis auf Ausnahmen - abgehende Gespräche aufgebaut werden: Man wählt eine Tastenkombination inklusive der Zielrufnummer, betätigt die grüne Sendetaste und wartet auf den automatischen Rückruf seines Heimat- Netzbetreibers, der dann die Verbindung herstellt.

So ist es bei Prepaidkunden möglich, die Telefonate in Echtzeit abzurechnen und noch während des Gesprächs die anfallenden Gebühren vom Kartenguthaben abzubuchen. Bei Vertragskunden, die ihre Rechnung ohnehin erst später erhalten, ist dieses "Hot Billing" nicht erforderlich. Auch wenn die Netzbetreiber untereinander verspätet abrechnen - was durchaus vorkommt - können die Kosten dem Vertragskunden im Nachhinein in Rechnung gestellt werden.

Während Vertragskunden - abgesehen von Optionstarifen - in der Regel zu den Konditionen telefonieren, die der Netzbetreiber im Gastland den Roaminggästen einräumt, zahlen Wertkartennutzer auch im Ausland die vom eigenen Anbieter festgelegten Tarife.

Der luxemburgische Netzbetreiber Tango bietet die Callback-Lösung seit Monatsbeginn parallel zur "normalen" Telefonie auch für seine Vertragskunden an. Diese Idee ist nicht dumm, zumal sich die Roamingtarife der verschiedenen Handynetze im Ausland oft ändern und die Handyfans nicht selten mehr bezahlen, als ursprünglich einkalkuliert war.

Via USSD-Callback telefoniert man immer zu den Tarifen seines eigenen Anbieters. So bleiben die Kosten transparent. Dass die Gebühren mit dieser Lösung durchaus attraktiv sein können, zeigt das Beispiel der Easy Roam-Karte des schweizerischen Netzbetreibers Swisscom Mobile. Weltweit berechnet die Telefongesellschaft 2 Franken (1,37 Euro) pro Minute. Damit liegt man zwar innerhalb Europas teilweise über den normalen Roaminggebühren. In Übersee sparen die Kunden aber in jedem Fall.