Turbo-DSL

Turbo-T-DSL: Mehr offene Fragen als Lösungen (aktualisiert)

Keine Flatrate-Tarife; Keine Aktivierungsgebühr zum Start
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Die Deutsche Telekom hat gestern bekannt gegeben, dass T-DSL 1500 schon Mitte Mai in vier Städten Deutschlands verfügbar sein soll. Demnach kostet das "Turbo-T-DSL" zusätzlich 9,99 Euro zu den bisherigen T-DSL-Preisen und ist mit allen Tarifen erhältlich. Die einmalige Aktivierungsgebühr in Höhe von 74,95 Euro (ab dem 1. Juli) entfällt, bis T-DSL 1500 bundesweit verfügbar ist, was vorraussichtlich im September der Fall sein wird. Dass der Start in nur vier Städten erfolgt, hat somit keinen technischen Grund. Allerdings liegt der Verdacht nahe, dass diese vier Städte nicht zufällig gewählt wurden, da es hier bereits starke Konkurrenz im Breitbandinternet gibt, wie zum Beispiel HanseNet in Hamburg oder M-net in München.

Interessant wird es bei der Frage, wie die Internetprovider auf die Bandbreitenerhöhung bei T-DSL reagieren. Auf Anfrage von teltarif.de teilten zwei der drei Anbieter mit DSL-Flatrate-Tarifen - 1&1, T-Online - mit, dass eine Nutzung der vorhandenen Flatrate-Tarife mit Turbo-DSL nicht möglich sein wird. Bei T-Online können alle Tarife bis auf DSL flat mit T-DSL 1500 genutzt werden. Für T-DSL 1500 soll ein neuer Tarif angeboten werden. Genauere Details zu diesem Tarif konnten aber noch nicht mitgeteilt werden. Die 1&1 Internet AG kann derzeit noch keine genauen Aussagen treffen, welche Tarife mit Turbo-T-DSL genutzt werden können. Der Pressesprecher teilte jedoch mit, dass es für das schnelle DSL sicher spezielle Tarife geben werde, da die vorhandenen Tarife nicht für eine noch höhere Bandbreite und somit auch höheres Datenaufkommen kalkuliert seien. Auch AOL als dritter Anbieter einer Flatrate auf T-DSL-Basis kann derzeit noch keine Angaben darüber machen, ob die vorhandenen Flatrate-Tarife mit T-DSL 1500 genutzt werden können oder ob neue Tarife für Turbo-T-DSL angeboten werden.

Die Frage, wie verhindert werden kann, dass ein DSL-Flatrate-Tarif für das normale T-DSL auch mit Turbo-DSL genutzt wird, konnte leider nicht beantwortet werden. Offensichtlich gibt es derzeit für die DSL-Provider keine Möglichkeit der Kontrolle, mit welcher Geschwindigkeit der Kunde sich einwählt. Somit ist es praktisch möglich, einen vorhandenen DSL-Flatrate-Tarif nach dem Upgrade auf Turbo-DSL einfach weiter zu nutzen. Der Provider erfährt vom Upgrade des Kunden dann erst mit der Übermittlung der Rechnungsdaten durch die Deutsche Telekom.

Die wieder aufkommende Frage, ob mit Turbo-T-DSL auch Fastpath eingeführt wird, kann derzeit noch nicht eindeutig beantwortet werden. Auf Anfrage teilte die Telekom mit, dass man Fastpath auch für Turbo-DSL vorerst nicht geplant habe. Hier sei aber noch keine endgültig Entscheidung getroffen worden.

Fazit: Viele haben sicher auf diese Bandbreitenerhöhung bei T-DSL gewartet. Allerdings erscheint der Start eher wie ein Schnellschuss der Telekom, denn viele technische Details sind noch ungeklärt. Eine technische Ausgereiftheit wäre um so wichtiger, weil ohne Partner oder Provider wie T-Online oder 1&1 der T-DSL-Anschluss unnütz ist. Die Telekom bietet selbst keine Privatkundentarife für T-DSL an, wenn man von BusinessOnline einmal absieht.