Keine Lizenzen

Schanghai schließt knapp 200 Internet-Bars

Immer striktere Gesetze zur Kontrolle des Internetzuganges der Bürgers
Von dpa /

Die Behörden in Schanghai haben die Kontrolle über die Internet-Bars und Cyber-Cafes in der Stadt verschärft. Seit Ende April wurden knapp 200 Internet-Cafes geschlossen und dabei fast 1 500 Computer beschlagnahmt, berichtete die Zeitung "Shanghai Daily" am Dienstag. Den Betreibern wird vorgeworfen, keine gültigen Lizenzen zu haben, illegal Videospiele anzubieten oder Jugendlichen unter 18 Jahren ohne Aufsicht den Zutritt zu gewähren. In Schanghai gibt es offiziellen Angaben zufolge etwa 1 040 Internet-Bars, deren Besitzer alle drei geforderten Genehmigungen vorweisen können. Ebenso viele Internet-Bars würden illegal betrieben.

Chinas Regierung hat immer striktere Gesetze für die Zulassung von Internet-Cafes erlassen und auch nachträglich Lizenzen von den Betreibern verlangt, um den Zugang der Bürger zum Internet besser kontrollieren zu können. Legale Internet-Bars müssen nachweisen, wer den Computer zu welchen Zwecken nutzt. Die Kunden sind verpflichtet, ihren Ausweis vorzulegen. Allein im vergangenen Jahr wurden der Zeitung zufolge landesweit 17 000 Internet-Cafes geschlossen, die keine Software zur Blockierung von Websites mit nach Ansicht der Obrigkeit subversivem oder pornografischen Inhalt auf ihren Computern installiert hatten.

Das harte Durchgreifen der Schanghaier Behörden wurde mit dem Tod eines 17-Jährigen in Chinas Provinz Jiangxi begründet. Der Schüler war chinesischen Medienberichten zufolge nach tagelangem Videospielen in einer Internet-Bar tot vor einem Computer zusammengebrochen.