abschalten

Mobilfunk: Debitel verliert Kunden

Kosten für Kundengewinnung steigen
Von Marie-Anne Winter

Die Flaute im Mobilfunkmarkt belastet besonders die Provider. In den Zeiten, wo der Markt insgesamt wuchs, profitierten die Händler von den satten Provisionen der Netzbetreiber, deren Verträge sie verkauften. Diese Zeit sind nun vorbei. Laut dem aktuellen Quartalsbericht von Debitel verliert der Stuttgarter Telekommunikationsanbieter Kunden. Im ersten Quartal wurden 250 000 ungenutzte Mobilfunk-Anschlüsse abgeschaltet. Das betrifft Prepaid-Kunden, die ihre SIM-Karte in den vergangenen 15 Monaten nicht benutzt haben. Zurück ging auch der Gewinn des Unternehmens, denn immer weniger Kunden schließen neue Verträge ab und bei den Vertragsverlängerungen fallen nur geringe Provisionen ab, obwohl sich die Provider sehr ins Zeug legen müssen, um die Kunden zu halten.

Die Anzahl der Debitel-Kunden ging von 10 Millionen Ende Dezember 2001 auf 9,75 Millionen Ende März 2002 zurück, der Quartalsüberschuss sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 14 auf 5 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ging um 61 Prozent von 23 auf 9 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen gibt an, dass vor allem die höheren Kosten für die Kundenbindung die Gewinne schmälern.