Talfahrt

Kursturz bei der T-Online-Aktie

Mischkonzern Lagardère will sich von T-Online-Aktien trennen
Von dpa / Marc Baumann

Der französische Mischkonzern Lagardère will sich über eine Wechselanleihe vom Großteil seiner T-Online-Aktien trennen und hat damit einen Kurssturz des Papiers der Telekom-Tochter ausgelöst. Die Anleihe im Wert von 700 Millionen Euro betreffe fast drei Viertel der Beteiligung von 5,7 Prozent an T-Online, teilte Lagardère am Dienstag in Paris mit.

Die T-Online-Aktie brach am Frankfurter Neuen Markt zunächst um fast elf Prozent ein. Bis zum Nachmittag stabilisierte sich der Kurs bei einem Minus von 5,43 Prozent auf 10,45 Euro. Die Wechselanleihe könne in Aktien der Internet-Tochter der Deutschen Telekom frühestens vom 30. April 2003 an eingetauscht werden, teilte Lagardère mit.

Die Anleihe betreffe etwa 50 Millionen Aktien der insgesamt 69 Millionen T-Online-Anteilsscheine im Besitz von Lagardère, hieß es in Paris. Marktteilnehmer gingen davon aus, dass die Aktien über kurz oder lang an der Börse zum Verkauf angeboten werden. Dort träfe das umfangreiche Angebot auf eine unverändert geringe Nachfrage. Weiter sinkende Kurse wären unausweichlich. Der Kurssturz des Index- Schwergewichts T-Online drückte auch auf den Auswahlindex NEMAX 50, der um 1,19 Prozent auf 843,40 Punkte verlor.

Die Deutsche Telekom ist Mehrheitsaktionär bei T-Online mit 81,7 Prozent. Die Maßnahme erlaube Lagardère eine "mittelfristige Kostensenkung" und eine Stärkung der finanziellen Flexibilität des Konzerns, hieß es zur Begründung. Lagardère ist in den Bereichen Raumfahrt und Telekommunikation tätig.