Abschreibung

Vodafone steht vor großen Abschreibungen

Schon im ersten Halbjahr wurden 4,5 Mrd Pfund abgeschrieben
Von dpa / Karin Müller

Abschreibungen in Höhe von mehreren Milliarden Pfund stehen beim britischen Mobilfunkunternehmen Vodafone als Folge des abgeflauten Booms in der Telefonbranche ins Haus. Die genaue Höhe der Abschreibungen soll morgen im Bericht über das im März abgelaufene Geschäftsjahr mitgeteilt werden. Britische Medien schätzen den Wertverlust bei Vodafone und den teuren Zukäufen wie Airtouch (USA) und Mannesmann (Deutschland) auf mindestens acht, möglicherweise auch 15 Milliarden Pfund (24,4 Mrd Euro).

Die Unsicherheit über das Ausmaß der Vodafone-Abschreibungen und Berichte über eine Streichung des in Aussicht gestellten Aktienrückkaufs beeinträchtigten heute auch den Kurs der Aktie, die zwar in London kurzzeitig um ein Prozent zulegte, dann aber wieder auf 112 Pence zurückfiel. Das ist deutlich weniger als der höchste Kurs dieses Jahres (184 Pence) und nur ein gutes Viertel des Höchstkurses vom März 2000 (399 Pence).

Schon im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres hatte Vodafone 4,5 Milliarden Pfund abgeschrieben, vor allem im Arcor-Festnetz. Die Gesamtabschreibungen für das vergangenen Geschäftsjahr werden nach Ansicht von Analysten eine deutliche Wertverminderung des vor zwei Jahren für 112 Milliarden Pfund gekauften deutschen Unternehmens Mannesmann widerspiegeln. Dies sei eine Folge der nach wie vor bestehenden Zweifel an der Profitabilität der neuen Generation von Mobiltelefonen und der Furcht vor einer weitgehenden Sättigung des Marktes. Es wird auch damit gerechnet, dass Vodafone bei einem Umsatz von rund 22 Milliarden Pfund einen Vorsteuergewinn von sechs bis sieben Mrd Pfund ausweisen wird.