lebenswichtig

Private TV-Sender dringen auf Kabelausbau

Deutsche Lösung angestrebt
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nach dem gescheiterten Verkauf des Kabelnetzes der Telekom an die US-Firma Liberty wollen die privaten Fernsehsender eine deutsche Lösung forcieren. n-tv-Gründer Karl-Ulrich Kuhlo sagte heute der dpa, dass seine Initiative von den übrigen Sendern unterstützt werde. Er bestätigte damit einen Vorab-Bericht des Hamburger Magazins "stern". Nach den Worten Kuhlos ist an den Aufbau eines Konsortiums gedacht, an dem sich neben Sendern und regionalen Netzbetreibern auch Finanzinvestoren beteiligen könnten.

Der Verkauf von rund 60 Prozent des Telekom-Kabelnetzes für 5,5 Milliarden Euro an den amerikanischen Investor Liberty Media war im Februar dieses Jahres an Auflagen des Kartellamtes gescheitert. "Der Ausbau des Kabels ist insbesondere für die privaten Sender lebenswichtig", sagte Kuhlo, der Aufsichtsratsvorsitzender von n-tv ist. Unter den vom Kartellamt genannten Bedingungen komme praktisch nur noch eine deutsche Lösung in Frage, da ein Kauf für ausländische Anbieter uninteressant geworden sei. Nach Kuhlos Worten will die Organisation der Privatsender - der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) - auch mit ARD und ZDF deswegen in Kontakt treten.

Kuhlo betonte, es gehe nicht um einen Kauf des Kabelnetzes durch die Inhaltsanbieter. Eine finanzielle Beteiligung der Sender sei jedoch durchaus vorstellbar.