Entscheidung

Telekom muss Rückzieher machen

RegTP: 0800-Gebühren für Gespräche aus Telefonzellen sind zu hoch
Von Ingolf Lenz

Einmal mehr hat die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) gegen die Deutsche Telekom entschieden. Diesmal ging es um die Erhebung eines Entgelts für Verbindungen zu 0800er-Rufnummern aus öffentlichen Telefonzellen.

Bisher hatte der deutsche Ex-Monoplist für jedes derartige Gespräch ein Entgelt von 16,59 Cent netto pro Minute erhoben, welches der jeweilige Anbieter zu zahlen hatte. Diesen Preis hält die RegTP für entschieden zu hoch. Sie forderte die Deutsche Telekom daher auf, bis spätestens 30. September 2002 den Betrag auf 9 Cent netto pro Minute zu senken.

Durch das hohe Entgelt, das seit Dezember 2001 von der Deutschen Telekom erhoben wird, verteuerten sich zwangsläufig auch die Tarife für Calling Cards, da die Diensteanbieter die Telekom-Gebühren auf den Endverbraucher umlegten. Das Calling-Card-Geschäft wurde dadurch deutlich erschwert.

Aus diesem Grund begrüßte besonders die Vereinigung der Telefonkarten-Anbieter Deutschlands (VTKA) die Entscheidung der RegTP. Deren Vorsitzender Olaf Taupitz freute sich in einer ersten Stellungnahme, dass mit dem Entscheid den alternativern Anbietern von Calling Cards ab Oktober diesen Jahres "adäquate Wettbewerbschancen" eingeräumt werden. Im VTKA sind derzeit 15 Unternehmen zusammengeschlossen, die etwa 60 Prozent des Umsatzes im deutschen Calling-Card-Markt repräsentieren.