Beschönigung

Vodafone rechnet beim Umsatz auch Geld von anderen mit

Zwar kein Rechtsverstoß, aber bessere Ergebnisse
Von dpa / Karin Müller

Das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone hat eingeräumt, bei der Berechnung des eigenen Umsatzes ein Verfahren anzuwenden, bei dem die Einnahmen im Vergleich zur Konkurrenz größer erscheinen. Wie die britische Wirtschaftszeitung "The Financial Times" heute berichtet, verbucht Vodafone die gesamten Einnahmen aus dem mobilen Internetgeschäft als Umsatz, auch wenn dieser Einnahmen an Dritte - die Anbieter bestimmter Inhalte - weitergereicht werde.

Die Konkurrenten MMO2 (früher British Telecom) und Orange klammern hingegen Zahlungen, die an Dritte gehen, aus der eigenen Umsatzrechnung aus. Dem Bericht zufolge entspricht die Praxis von Vodafone voll den britischen Gesetzen, doch hätten sich einige Analysten "überrascht" gezeigt. Die Vodafone-Berechnung trage dazu bei, dass der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (Average Revenue per User ARPU), eine wesentliche Kennzahl der Branche, höher erscheine.

Das Verfahren sei tatsächlich derzeit auch von geringer Bedeutung, weil nur ein kleiner Prozentsatz des Umsatzes auf mobiles Internet entfalle - nach Vodafone-Angaben ein Prozent. In Zukunft sei allerdings eine eindeutige Definition der Berechnung wichtig, weil der Internetbereich in der Mobiltelefonie potenziell an Bedeutung gewinne.