Halbjahreszahlen

Debitel trotzt Branchenkrise und bleibt profitabel

Umsatz steigt auf 1,305 Milliarden Euro
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Telekommunikations-Unternehmen debitel trotzt der Branchenkrise und ist auch im ersten Halbjahr 2002 profitabel geblieben. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ging jedoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 27 Millionen Euro zurück, teilte die börsennotierte debitel AG heute in Stuttgart mit. Die Umsätze des Mobilfunk-Spezialisten stiegen vor allem durch Zukäufe im Ausland um sieben Prozent auf 1,305 Milliarden Euro. In Deutschland waren sie leicht rückläufig. Die Zahl der Kunden wuchs trotz des branchenweiten Rückgangs der Handy-Telefonierer mit im Voraus bezahlter Karte geringfügig auf 9,6 Millionen. Der Höchststand hatte bei über zehn Millionen gelegen.

Debitel-Vorstandschef Peter Wagner sagte, er rechne für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum und einem leicht niedrigeren EBIT (2001: 79 Millionen Euro) auf Grund des Margendrucks und der Integrationskosten. In den Niederlanden übernahm debitel den Anbieter Talkline und vereinbarte eine Kooperation mit Telfort, die im Herbst starten soll. In Frankreich erwarb das Unternehmen die Mobilfunk-Handelskette Videlec. Das Ausland bleibe weiterhin im Fokus, sagte Wagner der dpa. "Es gibt Länder, wo wir Einstiegsmöglichkeiten sehen." Dazu zähle zum Beispiel Spanien.

Insgesamt zeichne sich in der zweiten Jahreshälfte keine Erholung für die Mobilfunk-Branche ab. Auf die neue Generation UMTS bereite sich debitel als Dienste-Anbieter schon heute mit neuen Anwendungen vor. "Ob UMTS dann 2003 oder 2004 oder noch später startet, ist für uns nicht so relevant", sagte Wagner.

Zu Berichten, debitel wolle als Sponsor des VfB Stuttgart aussteigen, nahm Wagner keine Stellung. Beim insolventen Vertriebspartner Photo Porst hat debitel die Option, etwa 20 Läden in Top-Lagen, die bereits mit debitel-Verkaufsständen ausgerüstet sind, komplett zu übernehmen. Diese Möglichkeit werde derzeit geprüft. Debitel erzielte im ersten Halbjahr bereits 32 Prozent des Umsatzes im europäischen Ausland, der Ergebnisbeitrag lag jedoch nur bei einer Million Euro. Das Unternehmen, das zur Schweizer Swisscom gehört, beschäftigte zum 30. Juni 3553 Mitarbeiter.