Unkenrufe

Ericsson: Rückzug aus der Handy-Produktion?

Verlust bei SonyEricsson frustriert die Schweden
Von Marie-Anne Winter

Verschiedenen Presseberichten zufolge will der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson möglicherweise seine Handy-Produktion einstellen. Die Berichte berufen sich auf ein Interview mit Ericsson-Chef Lasse Hellström, das heute im Wallstreet Journal (WSJ) erschienen ist. Danach erwäge der schwedische Technologie-Hersteller diesen Schritt, wenn das gemeinsam mit Sony gegründete Handy-Joint-Venture SonyEricsson in den nächsten zwei bis drei Quartalen die Erwartungen nicht erfüllen sollte.

Das Oktober 2001 gegründete Gemeinschaftsunternehmen sollte eigentlich schon im ersten Jahr Gewinne erzielen - im vergangenen Monat konstatierte Ericsson für dieses Jahr aber einen Verlust für die Handy-Sparte. Eine Analyse des Marktforschungsunternehmens Gartner Dataquest ergab sogar, dass der Marktanteil von SonyEricsson im zweiten Quartal von 7,7 auf 5,4 Prozent gesunken ist.

Wenn sich die neuen Handys von SonyEricsson bis zum Ende dieses Jahres nicht auf dem Markt durchsetzen würden, werde Ericsson nicht noch mehr investieren. Schon vor einigen Monaten veröffentlichte Ericsson eine pessimistische Prognose über die künftige Marktentwicklung in diesem Bereich. Die neuen Handys seien bereits so attraktiv und klein, dass man die nicht ständig ersetzen müsse.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass Ericsson nahezu die gesamten IT-Aktivitäten auslagern will. "Dagens Industri" berichtet in der heutigen Ausgabe, dass davon rund 4 000 der insgesamt 76 000 Mitarbeiter des schwedischen Telekomausrüsters betroffen wären. Rund die Hälfte der betroffenen Arbeitsplätze befänden sich in Schweden. "Dagens Industri" wiederum beruft sich auf Mitarbeiter im IT-Bereich bei Ericsson.