Klage

MobilCom-Großaktionär Schmid verklagt France Télécom

Schmid besteht auf Aktienpreis zwischen 11 und 17 Euro
Von dpa / Daniel Reese

Die offene Auseinandersetzung zwischen den MobilCom-Großaktionären Gerhard Schmid und France Télécom verlagert sich mehr und mehr auf die juristische Ebene. Am Freitag erklärte Schmid, er habe eine Klage gegen France Télécom vor dem Landgericht Frankfurt eingereicht. Damit will er die Franzosen zwingen, seine Aktien zu einem Preis zwischen 11 und 17 Euro zu übernehmen. Schmid stützt sich auf Verträge, die ihm erlauben, eine so genannte Put-Option geltend zu machen. Ursprünglich hatte Schmid 22 Euro je Aktie verlangt.

Schmid habe gegenüber France Télécom insgesamt fünf Mal seine Put-Option gezogen, die bei schwerwiegenden Vertragsverstößen vorgesehen sei, erklärte eine Sprecherin des MobilCom-Gründers. Daraufhin hätten nach den Verträgen die Franzosen die Schmid-Aktien zum Durchschnittspreis der vergangenen 90 Tage übernehmen müssen. France Télécom habe jedoch überhaupt nicht reagiert. Gegenüber der Öffentlichkeit hatte France Télécom beim ersten Versuch Schmids erklärt, er sei nicht berechtigt, seine Put-Option auszuüben.

Da Schmid bereits seit dem 14. März versucht, die französische Staatsgesellschaft zur Übernahme seiner Anteile zu bewegen, liegen die Durchschnittspreise für die jeweiligen Zeiträume bei elf bis 17 Euro und damit deutlich höher als heute. Der amtierende MobilCom-Chef Thorsten Grenz erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), er erwarte nicht, dass ein Übernahmeangebot höher als der Durchschnittskurs der vergangenen 90 Tage ausfallen werde. Das wären ungefähr sechs Euro.

Parallel dazu klagt MobilCom gegen die Schmid-Ehefrau Sybille Schmid-Sindram auf Herausgabe von knapp 71 Millionen Euro aus einem strittigen Aktiengeschäft. Schmid-Sindram wiederum hat auf der Basis des Aktiengesetzes eine außerordentliche Hauptversammlung durchgesetzt, bei der die Ablösung des Aufsichtsrats auf der Tagesordnung stehen wird. Sie soll Ende Oktober anberaumt werden. Grenz meinte dazu, die Hauptversammlung werde gar nicht stattfinden, weil die Probleme bis dahin gelöst seien. France Télécom, die letztlich über das Schicksal von MobilCom entscheide, halte das Unternehmen für sanierungsfähig.

France Télécom hatte am Vortag erklärt, dass die endgültigen Halbjahres-Zahlen des Unternehmens später als erwartet veröffentlicht werden. Schmid wertet das als Indiz, dass die Franzosen nun mit einem höheren Übernahmepreis rechnen und sich Beträge nachgenehmigen lassen müssen.