Telekom will durch gekürzte Managervergütung 100 Millionen Euro einsparen (aktualisiert)

Die Deutsche Telekom will mit drastischen Einschnitten bei den Managergehältern in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 100 Millionen Euro sparen. In einem Brief an die Konzernmitarbeiter kündigte der Vorstandsvorsitzende, Helmut Sihler, Sofortmaßnahmen im Bereich der Personalkosten an. Danach will die Führungsspitze des größten europäischen Telekommunikationskonzerns auf einen Teil der variablen Vergütung verzichten. Ein Telekom-Sprecher bestätigte heute einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung Die Welt.

"Mit diesen Einsparungen wollen wir insbesondere im Bereich der Führungskräfte ein klares Signal für den notwendigen Sparkurs setzen", schrieb Sihler an die Telekom-Mitarbeiter. Leitende Angestellte und Beschäftigte des gehobenen mittleren Managements, die außertariflich bezahlt werden, sollen in diesem Jahr keine Gehaltserhöhung bekommen. Bei den restlichen Einkommensgruppen des mittleren Managements würden die Gehaltserhöhungen um vier Monate verschoben.

Um die enorme Schuldenlast von derzeit 64 Milliarden Euro zu senken, erwägt die Telekom nach Medienberichten einen Teilverkauf ihrer Mobilfunk- und Online-Aktivitäten. Dabei wurde ein Anteil von jeweils zehn Prozent an T-Mobile und T-Online genannt, der an die Börse gebracht beziehungsweise an einen Investor verkauft werden könnte. Hierdurch würde das Unternehmen rund drei Milliarden Euro einnehmen. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek bezeichnete diese Berichte als Spekulation.

Berichte über einen bevorstehenden Durchbruch bei den Fusionsverhandlungen zwischen der US-Tochter VoiceStream und Cingular Wireless wollte die Telekom ebenfalls nicht kommentieren. Nach Angaben der Financial Times Deutschland [Link entfernt] in ihrer heutigen Ausgabe könnten durch einen Zusammenschluss zwischen vier Milliarden und fünf Milliarden Euro Schulden bei der Konzernmutter abgebaut werden. Die Telekom will bis 2003 ihre Verbindlichkeiten auf 50 Milliarden Euro reduzieren.