VarTec startet Preselection-Angebot am 13. Oktober

Der Telekommunikationsanbieter VarTec, der bisher über die Netzkennzahl 010023 nur offenes Call by Call anbietet, startet am 13. Oktober mit Preselection. Bei den Tarifen handelt es wird es sich aber keinesfalls um Spitzenpreise. So kostet die Gesprächsminute Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr 4,5 Cent und in der übrigen Zeit 2,9 Cent. Eine Verbindung in die deutschen Mobilfunknetze wird mit 23,5 Cent pro Minute berechnet und für viele mitteleuropäische Länder und die USA gilt ein Preis von 4,5 Cent pro Minute. Doch die mittelmäßigen Tarife sind noch nicht alles, was den Kunden von einer Pre-Selection abhalten sollte. Hinzu kommt bei jedem Telefonat ein Mindestumsatz von satten 25 Cent! Mehrere kurze Festnetzgespräche werden so schnell zum teuren Vergnügen. Da kann es passieren, dass man mit der VarTec-Pre-Selection am Ende mehr Geld bezahlt, als wenn man weiterhin über die Deutsche Telekom telefonieren würde.

Wie sich der ungünstige Takt auf die Gesprächspreise auswirkt, erläutern wir gerade diesen Monat aktuell in unserem Abrechnungs-Special.

Die Minutenpreise im offenen Call by Call sind bei VarTec etwas günstiger. Dafür wird abhängig vom Gesprächsziel ein Mindestumsatz pro Gespräch von 10 Minuten bzw. 50 Cent fällig. Die Abrechnung der Gespräche erfolgt in beiden Fällen - also Call by Call und Preselection - über die Rechnung der Deutschen Telekom.

Wer dennoch die Preselection von VarTec nutzen möchte, kann diese ab dem 14. Oktober über die Nummer 0800 4447778 beantragen. Zur Vermarktung wird noch ein zweiter Weg gewählt, der stark an den einiger Versicherungen zur Akquise neuer Vermögensberater erinnert: In Zusammenarbeit mit EurExcel [Link entfernt] soll der Tarif über Multi-Level-Marketing [Link entfernt] Nutzer finden. Selbständige Vertriebspartner können gegen eine Registrierungsgebühr von 325 Euro und der anschließenden Ernennung zum "EurExcel-Representative" auf Kundenfang gehen. Für die Akquise neuer Kunden soll nach einem Punktesystem eine Rückvergütung der gezahlten Registrierungsgebühr erfolgen. Zusätzlich wird man per Provision an den Gesprächsumsätzen der einzelnen Kunden beteligt. Die größten Verdienste locken aber - wie beim Multi-Level-Marketing üblich - dadurch, dass auch die Umsätze der von einem Vertriebspartner geworbene Unter-VP und Unter-Unter-VP (bis zur 7. Stufe) dem werbenden VP teilweise zugerechnet werden.

Wie kompetent die Vertreter von EurExcel in ganz Deutschland die Kunden davon überzeugen werden, zur Preselection von VarTec zu wechseln, bleibt abzuwarten. Mit dem teilweise drückerartigen Auftreten anderer "Telekommunikationsberater" haben viele unserer Leser nämlich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die hohen Gewinnaussichten, die Multi-Level-Marketing den Vertriebspartnern der ersten Stunde bietet, könnten die Probleme verschärfen, denn je mehr Geld es gibt, desto stärker fühlen sich besonders skrupellose Verkäufer angezogen.