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Wenn Partner oder Kinder mobil sein wollen

Duo-Tarife für Handys
Von dpa /

Papa hat schon eines, jetzt will Mama auch eines, oder die Tochter kann sich in der Schule "ohne" einfach nicht mehr sehen lassen: Ein Handy gibt es inzwischen in fast jedem Haushalt - und oft kommt noch ein zweites dazu. Für Familien, die über die Anschaffung eines zweiten Mobiltelefons nachdenken, können die Partnertarife von Netzbetreibern oder Mobilfunkanbietern sinnvoll sein. Meist muss dafür allerdings bereits eine Person Vertragskunde sein oder werden.

"Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Systeme bei den so genannten Partnertarifen", sagt Karin Thomas-Martin von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Ulm. "Einige Unternehmen bieten besondere Tarife für Gespräche zwischen zwei bestimmten Handys an." Außerdem gebe es "Zweit-Karten" für Handys: "Ein Handy-Besitzer bekommt dann eine zweite Karte und Nummer ohne Telefon." Damit könne der Ehepartner oder das Kind zu günstigeren Konditionen telefonieren, sofern ein - vielleicht altes - Handy zur Verfügung steht.

Bei diesen Partnertarifen spart sich der "Mit-Telefonierer" in der Regel vor allem die Grundgebühr. Bei T-Mobile in Bonn heißt das entsprechende Angebot T-D1 CombiCard: Ein T-Mobile-Kunde kann nach Unternehmensangaben für mindestens 24 Monate einen Vertrag für eine zweite Karte abschließen. Dabei entfallen der Bereitstellungspreis und die monatliche Grundgebühr, allerdings gibt es einen monatlichen Mindestumsatz ab fünf Euro. Telefoniert wird zum "Telly-Smile-Tarif", der bei Standard-Inlandsverbindungen ab neun Cent pro Minute beträgt. Die Kosten erscheinen gesondert auf der Rechnung des ursprünglichen Vertragskunden.

Die Vodafone Partnerkarte funktioniert nach dem gleichen Prinzip: "Jeder Vertragskunde kann bei uns eine zweite Nummer buchen, für die kein monatlicher Grundpreis anfällt", sagt Amelie Döbele von Vodafone D2 in Düsseldorf. "Der monatliche Mindestumsatz beträgt fünf Euro, und abgerechnet wird nach dem "Vodafone Sun-Tarif"." Auch hier kommen die anfallenden Kosten für die zweite Karte auf die Rechnung des ersten Kunden.

o2 bietet mit Genion Duo dagegen zwei Karten und zwei Handys für Partner an. Dabei fällt ein einmaliger Anschlusspreis von rund 25 Euro an. "Die monatliche Grundgebühr hängt dann vom Tarif ab, den die Kunden wählen", so Heidi Miklos von o2 in München. Wenn beide Partner sich zum Beispiel für o2 Genion mit 10-Sekunden-Takt entschieden, zahlt man eine Grundgebühr von 22,95 Euro. Wählt man eine 60/1-Taktung, reduziert sich die Grundgebühr auf 16,95 Euro. Die Gespräche zueinander kosten deutschlandweit rund um die Uhr sieben Cent. Auch hier würden die Kosten gemeinsam beim Vertragspartner abgerechnet.

Die Mobilfunkanbieter Debitel und Talkline bieten ebenfalls Zusatzkarten für unterschiedliche Netze an: "Mit der "debitel-card" können zum Beispiel Partner oder Kinder ohne Anschlussgebühren und ohne Monatsgrundpreis in Verbindung bleiben", so Johannes Ippach von debitel in Stuttgart. Dieses Angebot gelte im T-D1-, Vodafone D2- und E-Plus-Netz für bestehende und neue Kunden, die einen Vertrag über mindestens 24 Monate haben oder abschließen.

"Der monatliche Mindestgesprächsumsatz beträgt fünf Euro", sagt Ippach. Wie bei den anderen Angeboten werden die Kosten für beide Karten auf einer Rechnung zusammengefasst. "Alles was man für eine Zusatzkarte braucht, ist ein 24-Monats-Vertrag und ein vorhandenes Handy."

Ein ähnliches Angebot macht Talkline aus Elmshorn (Schleswig-Holstein) seinen Kunden: Auch sie können bei einer Vertragsverlängerung - mit der sie ein neues Handy erhalten - eine Partnerkarte bekommen und damit das alte Handy weiter benutzen. Der monatliche Grundpreis beträgt 5,09 Euro, allerdings entfällt neben der Anschlussgebühr auch der Mindestumsatz. Ab acht Cent pro Minute kann dann ins nationale Festnetz telefoniert werden.

"Für Familien bietet sich aber auch der "Tipp-Tarif" an", sagt Peter Fuchs von Talkline: "Damit können Eltern ihren Kindern ein Limit setzen." Beim Tipp-Tarif betrage die Grundgebühr drei Euro, inklusive zehn Frei-SMS. 0190-Nummern, die Erreichbarkeit im Ausland und Auslandsgespräche seien gesperrt. Wenn die Kosten 51 Euro überschreiten, werde der Kunde außerdem per SMS informiert und das Handy für abgehende Gespräche vorübergehend gesperrt. Wird der ausstehende Betrag nicht beglichen, kann erst ab dem kommenden Rechnungsmonat wieder telefoniert werden. Der Vertrag werde mit Handys zu unterschiedlichen Preisen angeboten.

Verbraucher-Schützerin Thomas-Martin rät, die Partner-Angebote vor Abschluss eines Vertrages sorgfältig zu prüfen: "Meist sind zum Beispiel netzinterne Gespräche sowieso günstiger." Außerdem sei bei Kindern von einem Handy-Vertrag in der Regel abzuraten: "Hier gibt es meist keine Kostenbeschränkung im Gegensatz zur Prepaid-Karte, bei der nur ein bestimmtes Vermögen abtelefoniert werden kann." Es sei in jedem Fall sinnvoll, Kinder zu Anfang mit einer Prepaid-Karte telefonieren zu lassen, damit sie dann ein Gefühl für die Kosten bekommen. "Die meisten stellen erschocken fest, wie schnell so eine Karte leer ist."