Online-Verlag

Elektronisches Publizieren gegen Bezahlung wird wichtiger

Online-Bücher bleiben aber unbeliebt
Von dpa / Karin Müller

Fach- und Wissenschaftsverlage setzen immer stärker auf Internetpublikationen gegen Bezahlung als zusätzliches Standbein. Auch die Akzeptanz der Nutzer, für Artikel oder Zeitschriften im Internet Geld zu bezahlen, steigt. Das berichtete der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP [Link entfernt] ), eine Organisation innerhalb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heute auf der Frankfurter Buchmesse. Laut einer Branchenumfrage verdienen viele Fachverlage schon jetzt Geld mit elektronischen Publikationen oder erwarten schwarze Zahlen in den kommenden Jahren.

Nach Angaben von AKEP-Sprecher Arnoud de Kemp ist Online-Publishing für ein Fünftel der 76 befragten Wissenschafts- und Fachverlage inzwischen ein gewinnträchtiges Geschäftsfeld. Knapp die Hälfte bezeichne das Kosten-Erlös-Verhältnis als ausgeglichen, etwa ein Drittel schreibe noch rote Zahlen. Elektronischen Versionen gedruckter Bücher, so genannten E-Books, räumte de Kemp dagegen wenig Chancen ein. "Bücher lesen am Bildschirm ist noch immer keine angenehme Sache, die Geräte sind noch nicht so weit", sagte er.

Zur Identifizierung und Nachverfolgung elektronischer Aufsätze im Internet wurde kürzlich eine internationale Registrierungsagentur ins Leben gerufen, berichtete de Kemp weiter. Diese Agentur mit Sitz in Washington vergibt elektronische Registrierungsnummern ähnlich den ISBN-Nummern bei Büchern. Sie helfen bei der Bestellung und Identifizierung der elektronischen Publikationen. Bislang tragen nach Angaben de Kemps 1,5 Millionen wissenschaftliche Aufsätze bereits eine D.O.I.-Nummer (Digitale Objekt-Identifizierung), jährlich kämen ein bis zwei Millionen hinzu.