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Siemens will chinesischen Mobilfunkmarkt erobern

Mit neuen Modellen den Marktanteil vergrößern
Von dpa / Judith Globisch

Nach einem schwierigen Jahr versucht Siemens, seine Position auf dem chinesischen Markt für Mobiltelefone wieder auszubauen. Das Unternehmen werde seine Aktivitäten auf dem größten Handy-Markt der Asien-Pazifik-Region noch verstärken, sagte das Vorstandsmitglied von Siemens Mobile, Lothar Pauly, am Donnerstag in Shanghai. Das weltweite Siemens-Zentrum für die Entwicklung einfacher, billiger Mobiltelefone sei bereits nach Peking verlagert worden. Um Modetrends besser aufnehmen zu können, arbeite ein eigenes Designbüro in Shanghai.

Im harten Wettbewerb in China will Siemens nach Angaben von Peter Borger von Siemens Mobile in Shanghai in den nächsten zwölf Monaten mit neun neuen Modellen seinen Marktanteil von zehn Prozent auf 12 Prozent steigern. "Fashion ist heute gefragt", sagte Borger, der einräumte, dass Siemens - die Nummer Drei auf dem Markt - mit neuen Produkten zu langsam gewesen sei. In China konkurrierten derzeit 250 Modelle um Kunden, gegenüber nur 100 auf dem deutschen Markt.

Rund 190 Millionen Handy-Nutzer gibt es derzeit in China. Im Jahr 2005 sollen es nach chinesischen Schätzungen 300 bis 350 Millionen sein. Das Reich der Mitte entwickelt sich laut Siemens zum größten nationalen Telekommunikationsmarkt der Welt. Die Produktion in dem Werk in Shanghai, das für China und den Weltmarkt produziert, soll in diesem Jahr von 14 auf 15 Millionen gesteigert werden. Maximal könnten 17 Millionen produziert werden.

Mit der Einführung der UMTS-Standards rechnet Vorstandsmitglied Pauly in China nicht vor 2004. Aber auch 2006 oder 2007 werde es noch nicht mehr als eine Million UMTS-Telefone in China geben.