Neue Probleme

Zeitung: MobilCom-Schmid verweigerte Bürgschaft

Rettung des Unternehmens wieder gefährdet
Von dpa /

Bei der Rettung des angeschlagenen Mobilfunkanbieters MobilCom könnte es nach Informationen der "Berliner Zeitung" weitere Probleme geben: Firmengründer Gerhard Schmid habe bei der Übertragung von MobilCom-Aktien an den Treuhänder Helmut Thoma eine zusätzlich von ihm verlangte Bürgschaft zur Rückzahlung eines aus der MobilCom-Kasse entnommenen Millionenbetrages verweigert, berichtete die Zeitung (Sonnabendausgabe). Bei den Verhandlungen hatte Schmid strikt abgelehnt, eine Schuld über rund 70 Millionen Euro anzuerkennen. Der Betrag war im Zuge eines Aktien-Optionsgeschäfts an das Unternehmen seiner Frau geflossen.

Durch die Weigerung der Rückzahlung könne es zu weiteren Verzögerungen bei der Übernahme der Milliardenschulden von MobilCom durch den Großaktionär France Télécom kommen. Schmid bestreitet grundsätzlich die Rechtmäßigkeit der von MobilCom und France Télécom an ihn gestellten Rückzahlungsforderungen.

Auch die Auszahlung eines von dem Mobilfunkanbieter dringend benötigten Liquiditätsdarlehens wäre dann blockiert und somit das gesamte Sanierungskonzept gefährdet, schrieb die Zeitung. Harsche Kritik an Schmid kam aus der Politik. Das Verhalten des Firmen- Gründers sei "nicht mehr nachvollziehbar" sagte FDP-Vize Rainer Brüderle der Zeitung. Schmid habe MobilCom "durch seine Starrköpfigkeit und den bis zuletzt andauernden Streit um den Treuhänder massiv gefährdet".

Unterdessen hat MobilCom-Großaktionär France Télécom nach Informationen der "Welt am Sonntag" Zustimmung zu dem Treuhänder der MobilCom-Anteile von Firmengründer Gerhard Schmid, dem ehemaligen RTL-Chef Helmut Thoma, signalisiert. Unklar sei aber, warum die verlangte Schuldanerkenntnis Schmids in dem Treuhändervertrag keine Rolle spiele, hieß es. Laut "Wams" soll MobilCom den Betrag vorerst stunden, womöglich wird später ein Gericht den Streitfall klären.