Erwartungen erfüllt

Halbjahreszahlen: o2 arbeitet profitabel (aktualisiert)

Mutterfirma mmo2 baut Verluste ab
Von Marie-Anne Winter

Der britische Mobilfunkanbieter mmo2 Plc hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 die Erwartungen der Analysten erfüllt. Die deutsche Tochter o2 arbeite operativ profitabel, teilte die Gesellschaft heute in London mit. mmo2 entstand durch die Abspaltung von der BT Group Plc.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) wuchs von April bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 135 auf 378 Millionen (593 Mio. Euro) britische Pfund. Experten hatten im Durchschnitt mit 360 Millionen Pfund (565 Mio. Euro) gerechnet. Der Umsatz stieg um 11,5 Prozent auf 2,34 Milliarden Pfund (3,67 Milliarden Euro), und lag damit im Rahmen der Erwartungen.

Den Verlust bezifferte mmo2 mit 277 Millionen Pfund (435 Mio. Euro) nach einem Fehlbetrag von 387 Millionen Pfund (607 Mio. Euro) im Vorjahreszeitraum. Damit verfehlte der Konzern die Durchschnittsschätzungen der Experten von minus 230 Millionen Pfund (631 Mio. Euro). Die Investitionen fuhr mmo2 von 623 auf 427 Millionen Pfund (670 Mio. Euro) zurück. Die Nettoverschuldung sank leicht auf 609 Millionen Pfund (956 Mio. Euro).

In Deutschland schrieb die Gesellschaft operativ schwarze Zahlen. Mit einem EBITDA von 1,7 Millionen Euro hat o2 Germany im ersten Halbjahr (bis 30. September 2002) erstmals seit dem Start seines Mobilfunknetzes 1998 die Gewinnzone erreicht. Gleichzeitig konnte das Unternehmen den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 764,3 Millionen Euro erhöhen. Die Zahl der Kunden stieg im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf 4,29 Millionen (30. September 2002). Das Unternehmen hat seinen Marktanteil damit von 6,1 auf 7,5 Prozent erhöhen können.

Die Zusammensetzung des Kundenstamms entwickelte sich laut Pressemitteilung ebenfalls positiv. Rund 52 Prozent sind Postpaid-Kunden, die im Schnitt einen deutlich höheren Umsatz (ARPU = Average Revenue per User) als Prepaid-Kunden erreichen. Insgesamt wurden bisher rund 1,2 Millionen o2 Genion Verträge abgeschlossen. Fast alle neuen Postpaid-Kunden haben sich im letzten Quartal für dieses Produkt entschieden.

Dank des überdurchschnittlich hohen Anteils an Postpaid-Kunden konnte o2 den Umsatz aus Sprach- und Datendiensten deutlich erhöhen. Der gemittelte monatliche ARPU ist gegenüber dem 2. Quartal des letzten Geschäftsjahrs um 3 Euro auf 29 Euro gestiegen. Der Anteil der mobilen Datenkommunikation am Serviceumsatz liegt mit 18,1 Prozent deutlich über dem Wert des Wettbewerbs. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 12,9 Prozent. Zu dieser Entwicklung tragen hauptsächlich die SMS-Nachrichten bei, die von 217 Millionen im zweiten Quartal des Vorjahrs auf 308 Millionen im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs gestiegen sind. Insgesamt stieg die Kundenzahl in der mmo2-Gruppe um 532 000.