Quartal drei

MobilCom schreibt UMTS-Lizenz ab

Milliardenverlust im dritten Quartal
Von dpa /

Das Mobilfunkunternehmen MobilCom hat die Kosten für seine UMTS-Lizenz und die bisherigen Investitionen in ein neues Netz vollständig abgeschrieben und dadurch einen Milliardenverlust verbucht. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im dritten Quartal dieses Jahres 2,9 Milliarden Euro, teilte MobilCom heute in Büdelsdorf mit. Das gesamte UMTS-Vermögen in Höhe von 9,9 Milliarden Euro sei abzuschreiben gewesen, nachdem France Télécom sich im September aus der Finanzierung zurückgezogen hatte und damit keine Mittel mehr zur Verfügung standen. Im Gegenzug hat MobilCom einen Ausgleichsanspruch von 7,1 Milliarden Euro gegen France Télécom aktiviert, also die im November vereinbarte Entschuldung bereits eingerechnet.

Im Unternehmensbereich Mobilfunk betrug der Verlust 40,6 Millionen Euro. Damit ist es MobilCom gelungen, die Lage im Stammgeschäft zu stabilisieren. Noch im Quartal zuvor hatte der Verlust vor Steuern und Zinsen bei 135,7 Millionen Euro gelegen. Trotz der schwierigen Situation des Unternehmens sei die Zahl der Kunden im Mobilfunk mit 4,9 Millionen stabil geblieben, heißt es in der Mitteilung. Obwohl wegen des Liquiditätsmangels von MobilCom nur wenig Handys verfügbar gewesen seien, habe das Unternehmen noch 282 000 neue Kunden gewinnen können. Maßgeblich für das bessere Ergebnis seien gesunkene Kosten für die Kundengewinnung und ein verbessertes Kostenmanagement.

Der Konzernumsatz des dritten Quartals lag mit 519 Millionen Euro nur wenig unter dem Vorquartal. Während der Mobilfunk von 368 auf 386 Millionen Euro zulegte, reduzierte sich der Umsatz im Festnetzbereich von 144 auf 131 Millionen Euro. Die Festnetz-Sparte, die im vergangenen Jahr noch einen Gewinn von 8,9 Millionen Euro erzielte, rutschte mit 18,5 Millionen Euro ins Minus. Auch darin sei jedoch eine Abschreibung von 13 Millionen Euro enthalten, weil ein Teil des Festnetzes nicht mehr wie geplant für UMTS genutzt werden könne.