Pre-Selection

ACN Europe: Tarife mit Gratis-Gesprächen zwischen ACN-Kunden

Frankfurter Anbieter mit zwei Pre-Selection-Tarifen
Von Björn Brodersen

Kostenlose Gespräche ins nationale Festnetz: Das verspricht der Pre-Selection-Anbieter ACN Europe - nicht zu verwechseln mit dem Internetprovider a c n - bei seinem Friends Call Free-Tarif. Kostenlos allerdings nur, wenn der Angerufene ebenfalls ein ACN-Kunde ist. Ansonsten liegen die Preise nur knapp unter den Standardtarifen der Deutschen Telekom. Kunden zahlen von Montag bis Freitag zur Hauptzeit zwischen 9 und 18 Uhr im Orts- und Nahbereich 3,9 Cent pro Minute, für Ferngespräche zwischen 7 und 18 Uhr 8,8 Cent pro Minute. Am Wochenende kosten die Orts- und Nahgespräche rund um die Uhr 1,2 Cent pro Minute. Telefonate in die Mobilfunknetze berechnet ACN mit 23,99 Cent pro Minute. Abgerechnet wird jeweils im Minutentakt.

Im Sekundentakt werden die Gesprächskosten im ACN Premier-Tarif abgerechnet, für den der Kunde allerdings eine monatliche Grundgebühr von 4,50 Euro entrichten muss: Orts- und Nahtelefonate schlagen hier rund um die Uhr mit 2,91 Cent zu Buche, Ferngespräche mit 4,5 Cent pro Minute. Der Minutenpreis für Gespräche in die Mobilfunknetze beginnt bei 21,99 Cent pro Minute. Aber: Gespräche aus dem Festnetz zum Mobilfunk berechnet ACN abweichend im 60/1-Takt.

Eine Mindestvertragslaufzeit gibt es bei dem Pre-Selection-Anbieter nicht. Nach Angaben des in Frankfurt ansässigen Anbieters sind Freischaltung, Kündigung und Einzelverbindungsnachweis kostenfrei. Auch die Wechselgebühr der Telekom werde vom Anbieter übernommen.

Die recht hohen Minutenpreise erklären sich vor allem dadurch, dass ACN Europe zur Vermarktung seiner Produkte auf das umstrittene Multilevel-Marketing setzt. Bei diesem werden bereits geworbene Kunden dazu angehalten, weitere Kunden zu aquirieren und dafür eine Provision von ACN Europe zu erhalten. Fragwürdig ist diese Art des Vertriebes auch, weil man in Deutschland möglicherweise mit §6c des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) in Konflikt geraten kann. Danach dürfen Waren oder Leistungen nicht mit dem Versprechen veräußert werden, der Käufer erhalte selbst Vorteile, wenn er wiederum andere zu gleichartigen Geschäften veranlasse. Auf diesem Prinzip funktioniert jedoch zumeist das Multilevel-Marketing: Kunde A verkauft Kunde B das Produkt, erhält dafür eine Provision und verspricht Kunde B, dass auch er eine Provision erhält, wenn er einen Kunden C wirbt, und dieser wiederum einen Kunden D und so weiter.

Eine Pre-Selection mit kostenlosen Orts- und Ferngespräche ohne Grundgebühr oder Mindestumsatz bietet auch die Universal Telecom an. Zwar erreichen auch hier die weiteren Konditionen bestenfalls Mittelmaß.