3G

UMTS: Erste Erfahrungen im T-Mobile-Netz

Mobiler Internet-Zugang auf ISDN-Niveau - Netz jetzt auch für Roamingkunden offen
Von Volker Schäfer

Wie berichtet hat T-Mobile als erster deutscher Mobilfunkanbieter sein UMTS-Netz für alle Kunden mit einem Laufzeitvertrag geöffnet. Grund genug für die teltarif.de-Redaktion, um nach Vodafone auch das D1-Netz einem ersten Test zu unterziehen.

Nachdem UMTS-Handys erst ab der kommenden Woche zur Verfügung stehen, nutzten wir hierfür die Laptop-Modemkarte von Vodafone. Diese kann durch Änderung des APN (Zugangspunktes) und der DNS-Serveradressen auch für andere Netze genutzt werden. Dabei ist es sogar möglich, mehrere Profile anzulegen, so dass es möglich ist, die Karte im Wechsel in verschiedenen Netzen einzusetzen, ohne jedes Mal die komplette Konfiguration neu vorzunehmen.

Das UMTS-Netz von T-Mobile wurde mit den uns zur Verfügung stehenden D1-Vertragskarten sofort gefunden. Die Anmeldung am UMTS-Datenträger dauerte aber teilweise etwas länger als bei Vodafone. Der Verbindungsaufbau war wiederum ähnlich schnell und die Datenverbindung war auch über einen längeren Zeitraum sehr stabil.

Performence noch nicht überzeugend

Während Vodafone im Rhein-Main-Gebiet derzeit weitgehend nur 64 kBit/s im Downstream ermöglicht, liegt die theoretische Höchstgeschwindigkeit bei der Telekom-Mobilfunktochter - wie schon im vergangenen Sommer - bei 128 kBit/s. Das entspricht der Performance eines ISDN-Anschlusses bei Nutzung der Kanalbündelung.

Allerdings zeigte T-Mobile im Dauerbetrieb durchaus noch Schwächen, die wir vom vorherigen Test bei Vodafone nicht kannten. Wir erreichten bei Downloads Spitzenwerte von knapp 100 kBit/s. Allerdings kam es immer wieder zu Einbrüchen im Datendurchsatz, so dass T-Mobile im Schnitt sogar langsamer als Vodafone war.

Der Fairness halber sei erwähnt, dass es sich hier natürlich nur um eine Momentaufnahme handeln kann. Zum einen kann das Ergebnis in anderen Teilen Deutschlands völlig anders aussehen und zum anderen befindet sich das Netz noch immer im Testbetrieb.

Netzausbau schreitet voran

Viel getan hat sich beim Netzausbau. Während Vodafone vor einem halben Jahr im Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Raum klar die Nase vorne hatte, hat T-Mobile deutlich aufgeholt und zahlreiche Lücken geschlossen. Lediglich die beiden kleineren deutschen Netzbetreiber, E-Plus und o2, hinken - zumindest im Raum Frankfurt am Main - noch deutlich hinterher und sind vielerorts noch nicht vertreten, wo die 3G-Netze von T-Mobile und Vodafone bereits vorhanden sind.

Nach der Öffnung des D1-3G-Netzes für eigene Kunden hat Deutschlands Mobilfunk-Marktführer sein neues Netz inzwischen auch für Roaming-Gäste geöffnet. Bei einem Test der teltarif.de-Redaktion war es problemlos möglich, Vertragskarten österreichischer und luxemburgischer Netzbetreiber zu nutzen.