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Internetseite des Brandenburger Landtags führte zu Kinderpornos

Link war hinter einem Bild im Gästebuch versteckt
Von dpa /

Die Internetseite des Brandenburger Landtages ist als Wegweiser zu einer kinderpornografischen Seite missbraucht worden. "Vor einigen Wochen hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet, wir haben die betroffene Seite sofort aus dem Netz genommen", sagte Landtagssprecher Jürgen Itzfeldt heute der dpa. Damit bestätigte er einen Bericht des "Tagesspiegels". Laut Itzfeldt soll sich ein Adressenhinweis, der beim Anklicken zu der kinderpornografischen Seite führte, seit Mitte vergangenen Jahres in dem Diskussionsforum der Landtagsseite befunden haben. Dem Zeitungsbericht zufolge kam der Link aus dem Nahen Osten.

Laut Itzfeldt war die Polizei durch einen Bürgerhinweis auf den Link gestoßen. Der Adressenhinweis sei hinter einem Bild - keine Kinderpornografie - verborgen gewesen, das Unbekannte auf der Seite installiert hatten. Er selbst habe die Seite mit dem Bild nie gesehen, sagte Itzfeldt. "Inzwischen können aber in unserem Gästebuch keine fremden Web-Adressen mehr installiert werden." Itzfeldt wehrte sich dagegen, dass der Link aus Nachlässigkeit übersehen worden sei. "Öffentliche Seiten sind nie komplett kontrollierbar." Es werde aber täglich auf die Internetseiten geschaut, beispielsweise welche Fragen Bürger an den Landtag gerichtet haben.

Die Fraktionsspitzen von SPD und CDU zeigten sich laut Zeitung schockiert. SPD-Fraktionschef Gunter Fritsch sagte dem Blatt, der Fall mache deutlich, dass gesetzgeberisch und technisch mehr unternommen werden müsse, um derartigen Missbrauch zu verhindern. Der CDU-Fraktionsgeschäftsführer Dierk Homeyer sprach von einer "Sauerei". Er forderte erneut eine ausreichende Ausstattung der Polizei, weil der Austausch von kinderpornografischen Bildern und Videos im Internet zunehme.