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Nokia: Netmonitor für Serie 60-Handys

Externe Software ersetzt Hersteller-Tool
Von Volker Schäfer

Viele Mobilfunk-Freaks interessieren sich nicht nur dafür, jederzeit und überall guten Handy-Empfang zu haben. Sie wollen auch wissen, wo der Sender steht, bei dem sie gerade eingebucht sind. Ein digitales S-Meter könnte Aufschluss über die Empfangsqualität geben. Weitere Daten, die für echte Freaks von Interesse wären, sind z.B. die Entfernung zum Sender, der verwendete Sprachcodec sowie Informationen zu den Nachbarzellen, zu denen man umgebucht werden kann, wenn sich der Empfang auf dem gerade genutzten Kanal verschlechtert.

Datenblätter

Solche Daten kann man dem so genannten Netmonitor entnehmen. Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen Menüpunkt, über den fast alle Mobiltelefone verfügen - wenn auch oft nicht offensichtlich. In der Regel muss man den Monitormodus über eine Tastenkombination freischalten, bei anderen Geräten erfolgt die Aktivierung über ein Datenkabel und eine PC-Software.

Ausgerechnet bei neueren Geräten aus dem Hause Nokia ist der Test-Modus von Haus aus gar nicht mehr vorhanden. Stattdessen liefert der Marktführer unter den Handy-Herstellern an berechtigte Personen - z.B. Mitarbeiter von Netzbetreibern - die Telefone mit einer erweiterten Betriebssoftware aus, die dann auch den Netmonitor enthält.

Dennoch ist der Wunsch der Fans da, auch auf Geräten wie dem Nokia 7650, Nokia 6600 oder auch dem Siemens SX1, das ebenfalls zu den Serie 60-Handys gehört, einen Monitor zu nutzen. Bei älteren Software-Versionen des Nokia 7650 ließ sich eine Monitor-Software installieren und nutzen, die ähnlich viele Daten wie das Original von Nokia preisgab.

Eine kostenlose Alternative ist die CellTrack-Software

Eine Notlösung war zuletzt die Installation der WirelessIRC-Chat-Software, die zumindest einige Netz-Daten (Local Area Code, Cell-ID) angezeigt hatte. Eine kostenlose Alternative ist die CellTrack-Software, die direkt von der privaten Homepage des Programmierers Axel Fischer heruntergeladen werden kann.

Nach der Installation des Tools kann man sich so die Cell-ID, den LAC (Local Area Code), die Kennzahl des empfangenen Netzes, die Signalqualität und die aktuelle Kapazität des Akkus anzeigen lassen. Weitere Daten zur empfangenen Mobilfunk-Zelle erhält man, wenn man zusätzliche kleine Datenbanken auf das Handy oder die Speicherkarte lädt. Gegebenenfalls wird so der genaue Standort des Senders angezeigt oder man kann sogar ein Foto der Sendeanlage einblenden.

Wo man die für diese Zusatzfeatures benötigten Daten findet, geht ebenfalls aus der CellTrack-Homepage hervor. Es besteht aber auch die Möglichkeit, selbst den Empfang der Zellen mitzuloggen und eine eigene Datei mit den Netzdaten zu erstellen. Auf einer zweiten Tafel informiert CellTrack auch über das genutzte Handy-Modell und die IMEI-Nummer.

Schade, dass nicht auch die Kanalnummer angezeigt wird, auf der die jeweils empfangene Station sendet. Wünschenswert wären auch noch Daten zu den empfangswürdigen Nachbarzellen. Aber immerhin haben Besitzer vieler aktueller Handys nun wieder die Möglichkeiten, Netzdaten auszulesen, die bislang verborgen blieben.