NFC

Das Handy als universelles Zahlungsmittel

Neuer Kurzstreckenfunk ermöglicht zahlreiche neue Anwendungen
Von Marie-Anne Winter

Manchmal ist weniger mehr: Die Entwickler der neuen Übertragungstechnologie Near Field Communication (NFC) preisen als einen großen Vorteil dieser Technologie, dass sie nur über sehr kurze Entfernungen funktioniert. Sie begnügt sich mit einer Reichweite von 10 Zentimetern. Das hat zum einen den Vorteil, dass man mit sehr kleinen, billigen Funksendern arbeiten kann, die nur sehr wenig Strom benötigen. Zum anderen macht das schwache Signal diese Technik relativ sicher. Wardriver, die WLAN-Netzwerke belauschen oder Bluejacker, die Bluetooth-Schnittstellen kapern, haben mit NFC keine Chance.

Wie Technology Review berichtet, sind möglicherweise schon die Tischnachbarn in einem Meeting zu weit voneinander entfernt, um das Signal eines NFC-Gerätes mitzuhören. Für den Datenaustausch hält zwei NFC-Gerät direkt nebeneinander. Sofort wird eine Verbindung aufgebaut, über die theoretisch Übertragungsraten bis zu 424 kBit/s möglich sind. In der Praxis werden die Geräte allerdings zunächst nur die halbe Bandbreite erreichen. Die Nahfunk-Geräte funken auf der Frequenz von 13,56 Megahertz. Die NFC-Software ermöglicht einen schnellen Verbindungsaufbau, sobald ein anderes Gerät mit einer entsprechenden Schnittstelle gefunden wird.

Das Handy als Eintrittskarte

Wie berichtet, wollen einige Handy-Hersteller ihre Geräte der nächsten Generation mit NFC-Chips auszurüsten. Erste NFC-Handys von Nokia sollen schon Ende des Jahres auf den Markt kommen. Die Hersteller von Mobiltelefonen haben mit der NFC-Technik die Möglichkeit, kostengünstig in den Smartcard-Markt einzusteigen. Handybesitzer könnten ihr Gerät dann beispielsweise als Eintrittskarte für Veranstaltungen oder die U-Bahn zu benutzen, möglicherweise werden sie sogar an der Supermarkt-Kasse damit bezahlen können.

Weitere Möglichkeiten wären, Bilder einer digitalen Kamera auf einen Fernseher zu übertragen, Kontaktdaten auszutauschen oder auch Werbeangebote auf entsprechend präparierten Plakaten zu ordern. Die billigen Funkchips könnten in zahlreichen Endkunden-Geräten auftauchen - sei es der Fernseher oder die Digitalkamera. Laut Technology Review sagt das Marktforschungsunternehmen ABI Research voraus, dass bis 2009 allein jedes zweite Handy mit NFC-Technik ausgerüstet sein wird