Vergleich

Ratgeber: Sprachflatrates und Telefonanschlüsse im Vergleich

Vier überregionale Anbieter buhlen um die Gunst der Kunden
Von Thorsten Neuhetzki

Die größten Unterschiede zwischen den Anbietern gibt es bei den Vertragslaufzeiten und denn damit verbundenen Einrichtungskosten. Hier müssen Kunden im Fall von Tropolys Kosten von bis zu 199 Euro in Kauf nehmen, wollen sie mit einer kurzen Vertragslaufzeit flexibel bleiben. Am kundenfreundlichsten ist hier HanseNet, die derzeit quasi einen "Anschluss by Call" anbieten. Der Anbieter offeriert seinen Kunden, einen Anschluss ohne Mindestvertragslaufzeit bei einer Kündigungsfrist von vier Wochen zu bestellen. Ein Einrichtungsentgelt fällt dabei nicht an. Der Kunde hätte so die Möglichkeit, nach nur vier Wochen seinen Anschluss wieder zu wechseln. "Wir wollen damit zeigen, dass man sich als Kunde bei uns wohlfühlt und nicht wieder wechseln möchte", sagt Pressesprecherin Etta Schulze im Gespräch mit teltarif zu diesem ungewöhnlichen Angebot. Wer den Anschluss nur einmal testen will, sollte jedoch bedenken, dass bei einem Rück-Wechsel zur T-Com hier wieder Einrichtungskosten von 159,90 Euro anfallen. HanseNet-Anschlüsse derzeit
in sechs Ortsnetzen möglich

Kostenlose Einrichtung gibt es auch bei Arcor und Versatel. Beide bestehen in diesem Fall jedoch auf eine Mindestvertragslaufzeit. Bei Arcor beträgt diese ein Jahr, bei Versatel sind es gleich zwei volle Jahre. Bei Tropolys gibt es garkeine kostenlose Einrichtung. Mindestens 49 Euro werden fällig, dennoch muss sich der Kunde für zwei Jahre verpflichten. Ohne Mindestvertragslaufzeit werden bei Tropolys gleich 199 Euro fällig, Arcor berechnet 99,95 Euro bei drei Monaten Vertragslaufzeit. Bei Versatel beträgt die kürzeste Vertragslaufzeit ein Jahr. Hier fallen dann 99,99 Euro Einrichtungskosten an.

Sprachflatrates lohnen sich nicht für jeden

Alle vier überregionalen Anbieter haben inzwischen Pauschaltarife für Festnetztelefonate im Angebot. Der Aufpreis liegt dabei bei drei Anbietern um die 20 Euro, lediglich Tropolys verlangt 9,95 Euro, hat aber wie bereits erwähnt deutlich höhere Grundkosten pro Monat. Die monatlichen Gesamtkosten mit Sprach- und DSL-Flatrate liegen bei Arcor, Versatel und Tropolys bei knapp 60 Euro, bei Tropolys werden 68,95 Euro fällig. Ob sich das Zubuchen der Sprachpauschale lohnt, hängt vom persönlichen Telefonierverhalten ab. Zwar ist bei einem Wechsel des Anschlusses zu einem der T-Com-Mitbewerber kein Call by Call mehr möglich, gespart werden kann aber trotzdem. So können Vollanschlusskunden etwa per 0180er-Nummern, Callingcards oder Voice over IP sparen. Details zu diesen Sparmöglichkeiten haben wir für Sie auf einer Infoseite zusammengefasst. Das Versatel-Lizenzgebiet.
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Wer diese Tricks nicht anwenden, sondern ganz normal telefonieren will, für den rechnet sich eine Sprachflatrate nur, wenn er verhältnismäßig viel telefoniert. Wer viele Freunde hat, die er nach einem Umzug nicht mehr sehen kann oder eine Fernbeziehung führt, dessen Telefonrechnung wird durch eine solche Pauschale sicherlich entspannt. Ab welchem Gesprächsvolumen sich die Flatrate lohnt, hängt von der gewählten Telefongesellschaft und der Tageszeit ab, zu der telefoniert wird. Bei Versatel etwa lohnt sich die Flatrate nach nur etwa dreidreiviertel Stunden Ferngesprächen zur Hauptzeit, vergleicht man den Pauschaltarif mit den regulären Gesprächspreisen. Hansenetkunden, die zur Nebenzeit im Ortsnetz telefonieren, benötigen hingegen beispielsweise fast 24 Stunden, bis sich die Flatrate amortisiert. Bei Ferngesprächen zur Hauptzeit hingegen sind es hier etwa nur 7,5 Stunden bis zum Break-Even.

Wer nur einen Gesprächspartner häufig anruft, der sollte prüfen, ob sein Partner nicht eventuell einen Telefonanschluss der gleichen Gesellschaft bekommen kann. Bei Arcor und HanseNet sind nämlich netzinterne Telefonate auch ohne Flatrate gratis. Das gilt auch, wenn der Angerufene nicht im gleichen Ortsnetz wohnt. Wer Wert auf eine Auflistung der geführten Gespräche legt, sollte beachten, dass diese bei Arcor nicht mehr im Einzelverbindung gelistet werden, hat man die Flatrate gebucht. Die geführten Festnetz-Gespräche sind schließlich nicht mehr abrechnungsrelevant. Bei Versatel und HanseNet werden die Kunden derzeit weiterhin auch über die durch die Flatrate bereits bezahlten Gespräche informiert.