A-GPS

Virtuelle Stadtführung via Handy

Siemens bietet akkuschonendes A-GPS
Von Yvonne Göpfert

Nachdem sich GPS auf dem Handy wenig durchgesetzt hat, wartet Siemens mit einer neuen Technik der Standortbestimmung via Handy auf: A-GPS (Assisted Global Positioning System). Eine erste Teststrecke in Prag scheint erfolgreich verlaufen zu sein, für den kommenden Herbst hat der Konzern die Vermarktung an die deutschen Mobilfunkbetreiber angekündigt. Das verbesserte System zur Standort-Bestimmung könnte neuen Auftrieb beim Absatz von Mobiltelefonen und PDAs generieren. Um die Technik zu nutzen, brauchen die Endgeräte einen neuen Chipsatz, der in zukünftige Handy-Generationen eingebaut sein wird und damit neue Kaufargumente für den Mobilfunkmarkt liefert.

Das Prinzip

BenQ Siemens SX1

Die Arbeitsweise des Ortungs-Systems ist recht einfach: Bei A-GPS bekommen die Endgeräte, also ein Handy oder ein Handheld-Computer, zusätzliche Daten über einen speziellen Location-Server im Mobilfunknetz. Zum einen erfahren sie die exakte Sendefrequenz jedes Satelliten, zu dem sie Kontakt haben. Diese ändert sich, je nachdem, ob sich der Satellit auf das Empfangsgerät zu- oder wegbewegt. Mit den zusätzlichen Informationen wird die Positionsberechnung beschleunigt. Zum anderen übernimmt der Server die Positionsbestimmung vollständig oder in Teilen, was die Empfindlichkeit steigert. So wird der Akku des Handys geschont. Zudem soll damit auch die Ortung in geschlossenen Räumen oder Häuserschluchten möglich sein.

Ganz anders dagegen arbeitet das Global Positioning System (GPS), bei dem ein Empfangsgerät Kontakt zu mehreren Satelliten braucht und auf eine bestimmte Signalstärke angewiesen ist. Zur Übertragung nutzt die Lösung von Siemens Internetverbindungen, wie sie bereits bei aktuellen Handys etwa für die WAP-Kommunikation oder E-Mail-Download genutzt werden. Dadurch entfallen aufwändige Eingriffe in das Mobilfunknetz, da die bestehende Infrastruktur nicht verändert werden muss.

Da es auf dem Markt noch keine Endgeräte für diese Technik gibt, wurde in der Testphase ein Siemens-SX1-Handy verwendet, das mit einem A-GPS-Chip ausgestattet wurde.