Betrug

Postbank erschwert Phishing-Betrug

Neues TAN-Verfahren und Überweisungs-Limit
Von dpa / Björn Brodersen

Die Postbank will den Datenklau durch gefälschte E-Mails erschweren. Ab morgen wird es zudem ein Limit von 3 000 Euro pro Überweisung beim Online-Banking geben, teilte das Unternehmen heute in Bonn mit. Mit so genannten Phishing-Mails versuchen Betrüger, geheime Daten von Internet-Nutzern wie die Kontonummer oder die Transaktionsnummer (TAN) "abzufischen". Neben der individuellen Festlegung des Überweisungslimits werde auch das TAN-Verfahren geändert. Künftig will das Unternehmen dem Kunden nach dem Zufallsprinzip den Einsatz einer bestimmten TAN aus seiner TAN-Liste vorgeben.

Das Überweisungs-Limit können nur Nutzer mit bestimmter Banking-Software umgehen. Dazu gehören beispielsweise die Programme StarMoney Business 2.0, WISO Mein Geld, MultiWeb sowie alle Produkte, bei denen die Postbank über den Übertragungsweg FTAM/BCS eingebunden ist. Alle anderen müssen größere Beträge für die Überweisung stückeln. Mit der Beschränkung will die Postbank, die in letzter Zeit immer wieder Ziel von Phishing-Angriffen war, derartige Betrügereien erschweren. Im Sommer soll in einem zweiten Schritt ein von den Kunden individuell zu bestimmendes Überweisungs-Limit eingeführt werden.

Nach Angaben von Postbank-Sprecher Jürgen Ebert hat bisher keiner der Postbank-Kunden Geld verloren. Die Bank stoppe die falsche Überweisung umgehend oder trete bei bereits erfolgten Überweisungen in Vorleistung. Man versuche dann, das Geld wiederzubekommen.

Phishing-Angriffe nahmen um 1 200 Prozent zu

Die Branche sieht sich zunehmend mit dem Versuch des Datendiebstahls durch gefälschte E-Mails konfrontiert. Nach Erkenntnissen des Internet-Unternehmens SurfControl hat die Zahl entsprechender Angriffe im vergangenen Jahr um 1 200 Prozent zugenommen. Die Betrüger tarnen ihre E-Mails zum Teil täuschend echt als seriöse Nachricht eines Kreditinstituts und fordern den Empfänger auf, seine Daten auf einer Website zu aktualisieren. Banken weisen aber immer wieder darauf hin, dass sie ihre Kunden niemals auf diesem Weg nach ihren Kontodaten oder einer TAN fragen würden.

Mit dem Thema Phishing befasst sich auch die heutige Karikatur von Josef Wiedenroth. Sie zeigt, dass man seine persönlichen Daten niemandem anvertrauen soll, auch nicht gegenüber scheinbar seriösen Instanzen. Die Karikatur finden Sie in einem neuen Beitrag.