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Vodafone wächst und schreibt weiterhin rote Zahlen (aktualisiert)

Weltweit viele neue Kunden, trotzdem hohe Verluste
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Der Mobilfunkanbieter Vodafone schreibt weiterhin tiefrote Zahlen. Hohe Abschreibungen führten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005 (31. März) unter dem Strich zu einem Verlust von 7,5 Milliarden britischen Pfund, teilte das Unternehmen heute in London mit. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Fehlbetrag allerdings um rund 1,5 Milliarden Pfund verringert. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich dagegen leicht um 3,2 Prozent auf 13 Milliarden Pfund (18,9 Milliarden Euro).

Wie bereits berichtet, legte die Vodafone-Gruppe bei den Kundenzahlen weltweit erneut kräftig zu. Ende März telefonierten in Netzen des Unternehmens 154,8 Millionen Kunden. Das waren 16,3 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. 2,4 Millionen Teilnehmer seien inzwischen UMTS-Nutzer, jeder fünfte Vodafone-Kunde hat ein Vodafone live!-Handy. Insgesamt erwirtschaftete Vodafone im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von vier Prozent auf 34,1 Milliarden Pfund.

Kundenwachstum in Deutschland vergleichsweise schwach

In Deutschland kamen in den vergangenen zwölf Monaten 2,2 Millionen neue Kunden hinzu, davon 290 000 im letzten Quartal. Damit liegt Vodafone deutlich vor E-Plus mit 140 000 Neukunden und T-Mobile, die im ersten Quartal 2005 lediglich 89 000 Kunden gewinnen konnten. Nur der kleinste deutsche Netzbetreiber o2 lag mit 578 000 Neukunden noch vor Vodafone. Ingesamt liegt die Kundenzahl von Vodafone Deutschland nun bei 27,2 Millionen Nutzern.

Die wichtigen wirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Kosten und Gewinn konnte Vodafone Deutschland verbessern. Der Umsatz ist um fünf Prozent auf 8,3 Milliarden Euro gestiegen. Da die Kosten stabil gehalten werden konnten, stieg der Gewinn (EBITDA) um acht Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die EBITDA-Marge wurde um 1,4 Prozentpunkte auf 46,4 Prozent gesteigert.

Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde lag bei 24,9 Euro. Erfreulich entwickeln sich die Datendienste: Inzwischen machen sie 18,1 Prozent des Umsatzes aus, vor einem Jahr waren es noch 17,4 Prozent. Alleine drei Prozentpunkte entfallen dabei auf die reinen Datendienste ohne Messaging. Bis Ende März wurden in Deutschland rund 360 000 UMTS-Handys und UMTS-Datenkarten verkauft.