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T-Mobile plant DVB-H zur Fußball-WM

Teilweise soll auf DMB-Standard ausgewichen werden
Von Volker Schäfer

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland plant T-Mobile die Veranstaltung mobiler Fernsehübertragungen. Das Angebot soll zumindest in allen zwölf WM-Spielstädten realisiert werden. Favorisiert wird hierfür die Nutzung des DVB-H-Standards, der seit einigen Jahren in der Erprobung ist und in Deutschland beispielsweise in Berlin getestet wird.

Neben Berlin soll es künftig auch in den anderen norddeutschen Bundesländern Frequenzen für DVB-H geben. Der Süden Deutschlands hält sich allerdings bislang zurück. Bayern startet im zweiten Halbjahr 2005 sogar ein Pilotprojekt für das mit DVB-H konkurrierende DMB-System, das auf dem Übertragungsstandard für das terrestrische Digital Radio (DAB) aufsetzt.

Neben dem Pilotprojekt in Regensburg soll es spätestens zur Fußball-WM auch in der Landeshauptstadt München DMB-Sendungen geben. T-Mobile will ebenfalls auf diese, mit DVB-H nicht kompatible Norm ausweichen, wenn in einigen WM-Spielstädten keine Übertragungskapazitäten für DVB-H zur Verfügung gestellt werden.

Neue Frequenzen erforderlich

Allerdings werden auch für DMB zusätzliche Sendefrequenzen benötigt. Diese stehen ausgerechnet vor allem dort zur Verfügung, wo auch mit einer DVB-H-Einführung zu rechnen ist, nämlich in Norddeutschland. Dort werden für den DAB-Hörfunk nämlich derzeit nur Frequenzen im so genannten VHF-Bereich genutzt, während die ebenfalls koordinierten L-Band-Kanäle weitgehend brach liegen.

In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gibt es dagegen schon jetzt DAB-Sendungen im L-Band. Das Saarland und Nordrhein-Westfalen wollen ebenfalls den zwischenzeitlich abgeschalteten Bereich wieder für den digitalen Hörfunk nutzen.