Überblick

Mobile Multimedia-Maschinen mit UMTS

Ein Überblick über den aktuellen UMTS-Handymarkt
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Im sechsten Jahr nach der Versteigerung der UMTS-Frequenzen steht der Mobilfunk der dritten Generation in Deutschland dem Anschein nach vor dem Durchbruch. Bereits im Vorfeld der CeBIT in Hannover übertrumpfen sich die Hersteller mit neuen UMTS-Handys und Ankündigungen. Es geht nicht mehr um Kamerapixelrekorde und die ausgefallensten Schließmechanismen. Nokia, Samsung, BenQ Mobile und Co. züchten neuerdings mobile Multimedia-Maschinen, die auf schnelle Musik- und Filmdownloads sowie Videotelefonie per UMTS ausgelegt sind.

Das Innovationsfeuerwerk zünden die Hersteller nicht grundlos: Nach einer Studie des US-amerikanischen Marktforschers iSuppli drohen der Branche nach einem Rekordumsatz 2005 im laufenden Jahr Einbußen von rund fünf Prozent. Der Markt ist gesättigt, und satte Kunden gilt es zu beeindrucken, damit sie neue Handys kaufen. Positiver Nebeneffekt: Auch weil Netzbetreiber Kunden mit günstigen UMTS-Geräten zur Nutzung neuer Dienste im UMTS-Netz animieren wollen, soll der Durchschnittspreis für ein Handy von 142 Dollar (rund 115 Euro) in 2005 auf 129 Dollar (rund 105 Euro) in diesem Jahr sinken.

Nokia hat schon sechs neue UMTS-Telefone angekündigt

Das ungebrandete Nokia 6233 Allein Nokia hat für 2006 bereits acht neue UMTS-Handys angekündigt - darunter das 110 Gramm schwere Nokia 6233. Als Nachfolger des 6230i ist es zwar s chlicht gestaltet, bringt aber viel Ausstattung mit: Neben UMTS sind das eine Zwei-Megapixel-Kamera, MP3-Player mit erweiterbarem Speicher per Mini-SD-Karte, Radio und Bluetooth. Das Display misst 320 mal 240 Pixel. Als Preisempfehlung für das 6233 nennt Nokia rund 380 Euro. Artverwandt ist der Slider 6280, der sich mit Zusatz-VGA-Kamera für Videotelefonie empfiehlt.

Unter dem Kürzel N firmiert neuerdings die Spitzenklasse der finnischen Multimedia-Handys. Ein Star auf der CeBIT könnte das Nokia N80 werden, das nicht nur UMTS, sondern auch WLAN samt Universal Plug and Play (UPnP) mitbringt. Per UPnP kann das Mobiltelefon mit anderen drahtlosen Geräten kommunizieren und beispielsweise Musik oder Bilder an PC, TV oder Musikanlage schicken. Die Kamera des 134 Gramm schweren Sliders löst drei Megapixel auf, der 40 Megabyte große Speicher ist per Mini-SD-Karte auf bis zu zwei Gigabyte erweiterbar. Nokia empfiehlt für das N80 einen Verkaufspreis von 580 Euro.

Musikfreunde soll das N91 mit seiner vier Gigabyte großen Festplatte, UMTS, WLAN und Bluetooth ansprechen. Auf der Vorderseite des zur Freigabe der Telefontastatur aufschiebbaren Edelstahl-Gehäuses finden sich deshalb auch nur Steuertasten für den Musikspieler. Nokias Spezialist für bewegte Bilder heißt N92. Das rund 700 Euro teure Handy empfängt nicht nur UMTS und WLAN, sondern auch Fernsehen nach dem Handy-TV-Standard DVB-H (Digital Video Broadcasting-Handheld). Längs aufgeklappt wird das 2,8-Zoll-Display mit 16,7 Millionen Farben zur mobilen Glotze.