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Dual-Phones im Überblick

Welche Telefone und Tarife wird es geben?
Von Thorsten Neuhetzki /

Es war eines der Trend-Themen auf der CeBIT: Dual Phones. Nicht nur die großen Anbieter wie T-Com oder Arcor setzten auf dieses Produkt, auch die kleineren Anbieter wie freenet oder sipgate reservierten dafür große Teile ihrer CeBIT-Präsenz. Mit diesen Dual-Phones wird Festnetztelefonie - teilweise per VoIP - und Mobilfunk vereint. Die Aussteller verzeichneten nach eigenen Aussagen großes Interesse der CeBIT-Besucher an den Kombi-Telefonen, doch gibt es bisher bei keinem Anbieter einen Termin für einen Marktstart. teltarif hat sich für Sie umgeschaut und mit den Anbietern über die geplanten Angebote und Tarife gesprochen.

Die Idee hinter den Dual Phones ist so einfach wie interessant: Der Kunde hat nur noch ein Endgerät, mit dem er zu Hause, aber auch unterwegs telefonieren kann. Dabei telefoniert er zu Hause über das Internet und somit deutlich günstiger als über das Mobilfunknetz. Auch unterwegs kann er per Internet telefonieren, sofern er einen WLAN-Hotspot findet, der offen ist oder mit dem der Anbieter seines Dual Phones kooperiert. Doch konkreter wird kaum ein Anbieter - denn bislang gibt es weder massenmarkttaugliche Endgeräte noch detaillierte Tarifmodelle.

Telekom bietet zwei Nokia-Geräte an

Bei der Deutschen Telekom wird die Dual-Mode-Technologie unter dem Namen T-One auf den Markt kommen. "Wir gehen das Thema 'zu Hause mit dem Handy günstig telefonieren' von einer anderen Seite an", sagt Wilfried Seibel, Pressesprecher der Telekom. Während die Mobilfunkanbieter mit ihren Zuhause-Tarifen günstiges Telefonieren mit dem Handy schaffen, will die T-Com mit dem T-One den Festnetzanschluss mobil machen. "Mitte des Jahres" soll der Marktstart erfolgen, daher gebe es momentan auch noch keine Tarifmodelle, hieß es auf Nachfrage bei der Telekom auf der CeBIT. Die Tarifangebote wolle man kurz vor dem Marktstart bekannt geben.

Nur so viel ist schon jetzt bekannt: Die Nutzung der derzeit 6 000, bis Jahresende wohl 9 000 WLAN-Hotpots der Telekom/T-Mobile wird wohl kostenlos sein. Ob die Tarife, die per VoIP gelten, an den Tarif des T-Com-Festnetzanschluss gekoppelt sind oder ob andere Tarife gelten ist hingegen noch unklar. Genau so unklar ist, ob das Telefon nur in Verbindung mit einem Neuvertrag zu haben sein wird oder ob man es auch einzeln erwerben und dann eine beliebige SIM-Karte genutzt werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, steht der Mobilfunk-Vertragspartner zwangsläufig fest: T-Mobile ist hier der bevorzugte Partner.

Eine neue Festnetzrufnummer wird der Kunde bei der T-Com nicht bekommen. Eine der bestehenden MSN wird mit der SIP-Nummer des Telefons gekoppelt werden. Wird diese Festnetzrufnummer dann angerufen, klingelt es sowohl zu Hause als auch auf dem T-One-Gerät. So geht der Anruf auch nicht verloren, denn sollte der Angerufene gerade keinen WLAN-Empfang haben, so kann sich zu Hause der Anrufbeantworter bzw. die T-Net-Box melden. Geplant sei auch, so ein Mitarbeiter der T-Com gegenüber teltarif, bis zum Start des Produktes eine Box zu haben, die sowohl an Anrufbeantworter für Festnetz/VoIP also auch für Mobilfunk dient.

Der Marktstart soll mit drei Geräten erfolgen. Dabei handelt es sich zum einen um die Nokia-Geräte N80 und E60, zum anderen um die Eigenentwicklung TC 300. Das 95 Gramm schwere Telefon unterstützt GSM/GPRS in den drei Frequenzbändern um 900, 1800 und 1900 MHz, hat ein 128 mal 128 Pixel großes, 64 000-Farben-Display und eine VGA-Kamera. Das Telefon hat einen Adressspeicher für 500 Einträge und kommt mit Headset und Tisch-Ladegerät nach Hause. Der Akku reicht für 150 bzw. 180 Stunden Standby-Zeit, je nachdem ob der Nutzer sich im WLAN- oder GSM-Netz befindet. Alternativ kann er bis zu 160 bzw. 240 Minuten telefonieren.

WLAN-Telefonie auch per Festnetz

Alternativ zu der Variante, per WLAN und VoIP zu telefonieren, will die Telekom auch eine Variante für all jene anbieten, die keinen DSL-Anschluss bekommen können. Hier soll das WLAN-Signal dann von einer Konverterbox aufgefangen und in ein klassisches Festnetzsignal umgewandelt. Diese Box hängt dann an der normalen TAE-Dose und so gelten dann die normalen T-Com-Tarife.

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