Zahlen

Arcor schreibt erstmals schwarze Zahlen

Weiterer Netzausbau um 80 Städte geplant
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der zweitgrößte deutsche Telefon-Festnetzanbieter Arcor schreibt erstmals schwarze Zahlen. Beim Umsatz wuchs das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr 2005/06 nach eigenen Angaben so stark wie kein anderes in der Branche. Das Tempo wolle man auch in dem seit April laufenden neuen Geschäftsjahr und in den kommenden Jahren beibehalten, sagte Geschäftsführer Harald Stöber heute in Frankfurt am Main. Die stärksten Impulse seien aus dem breitbandigen Internet gekommen. Den Netzausbau wolle Arcor fortsetzen und in Kürze die Hälfte der Bevölkerung erreichen.

Der Umsatz stieg den Angaben zufolge 2005/06 um 21 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Daraus erwirtschaftete Arcor ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 336 Millionen Euro. Das sind 37 Prozent mehr als in der vorangegangen Abrechnungsperiode. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 54 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 13 Millionen Euro eingefahren.

Die Zahl der schnellen DSL-Internetanschlüsse kletterte den Angaben zufolge um 155 Prozent auf mehr als 1,3 Millionen. Damit sieht sich Arcor auf dem dritten Platz hinter der Deutschen Telekom und dem Webanbieter United Internet (1&1, GMX, web.de), der allerdings kein eigenes Netz hat. Arcor hingegen realisierte die allermeisten Breitbandanschlüsse über die eigene Infrastruktur.

Arcor künftig in 440 Städten

Das Netz soll um 80 auf dann 440 Städte erweiterte werden, darunter auch kleinere Gemeinden. "Wir gehen in die Fläche", sagte Stöber. Durch die Vertriebskooperation mit der Mobilfunk-Schwester Vodafone erwartet Arcor nach den Worten des Geschäftsführungsvorsitzenden "enorme Wachstumsperspektiven". Vodafone wird Ende 2006 Kombi-Produkte aus Handy und DSL-Anschluss auf den Markt bringen und dabei die Breitbandleistung von Arcor beziehen. Stöber sieht darin ein "immenses Potenzial zur weiteren Marktausschöpfung".

Auch bei einem Dual-Mode-Telefon, das ab Sommer vermarktet werden soll, setzt das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit Vodafone. Das Gerät wird im häuslichen Umfeld Telefonate zu Festnetztarife ermöglichen und funktioniert unterwegs wie ein herkömmliches Handy.