abkassiert

220 000 Euro Provision für erfundene Mobilfunk-Kunden

Betrug mit Daten nicht existierender Kunden
Von ddp / Marie-Anne Winter

Gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in mehr als 1 100 Fällen wirft die Staatsanwaltschaft Kassel zwei Ehepaaren vor, die sich seit heute vor dem Kasseler Landgericht verantworten müssen. Die vier im Mobilfunkbereich tätigen Angeklagten sollen bei fünf verschiedenen Mobilfunk-Anbietern Daten nicht existierender Kunden eingereicht und so 220 000 Euro an Provisionen zu Unrecht kassiert haben.

Hauptangeklagter ist ein 55-jähriger Kaufmann aus Kassel, der bundesweit 16 Geschäfte betrieb, in denen Mobilfunkverträge angeboten wurden. Laut Staatsanwaltschaft wollte er sich mit Hilfe des Betrugs eine ständige Einnahmequelle verschaffen. Sein 29-jähriger Kollege habe davon gewusst und sich ebenso beteiligt wie die beiden Ehefrauen. Die 40 und 31 Jahre alten Frauen waren in der Kasseler Zentrale als Aushilfskräfte angestellt. Sie sollen die fingierten Kundendaten in den PC eingeben und sie an die Provider weitergeleitet haben.

Das Urteil im Prozess ist bereits gefallen: Der Hauptangeklagte wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, die Mitangeklagten zu Bewährungs- und Geldstrafen.