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Microsoft: Mit Zune gegen Apples iPod (aktualisiert)

Konzern bestätigt Pläne für MP3-Player
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der US-Softwarekonzern Microsoft will wie berichtet mit einem eigenen MP3-Player den erfolgreichen "iPod" des Konkurrenten Apple angreifen. Unter dem Namen "Zune" solle noch in diesem Jahr eine Palette von Hardware und Software auf den Markt kommen, die das Herunterladen von Musik aus einem Internet-Shop und das Abspielen auf einem tragbaren Gerät erlauben, wie Marketing-Chef Chris Stephenson erklärte.

Das Unternehmen bestätigte damit Gerüchte, die seit einiger Zeit im Internet und anderen Medien im Umlauf sind. Den Berichten zufolge soll das neue Microsoft-Produkt es erlauben, drahtlos, also ohne direkten Anschluss an den PC, Musik herunterzuladen. Über eine solche Funktion verfügt der "iPod" nicht. Auch das Herunterladen und Abspielen von Videos soll mit "Zune" möglich sein. Der iPod ist derzeit unbestrittener Marktführer in den USA.

Stephenson pries das "Zune"-Projekt als großartige Gelegenheit für die Kunden an, Musik "gemeinsam zu entdecken und erkunden". Weitere Details sollten in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.

Bei der Auseinandersetzung zwischen Microsoft und Apple gehe es nicht nur um digitale Musikspieler, sondern um die Vorherrschaft auf dem Markt digitaler Informationsströme an sich, wie der Branchenexperte Michael Gartenberg der Nachrichtenagentur AFP erläuterte. Der beliebte iPod habe zudem das Interesse der Konsumenten zunehmend wieder auf Macintosh-Computer gelenkt, die gegenüber den übermächtigen Microsoft PCs derzeit eher ein Schattendasein führen. Apple werde auf den Schachzug des mächtigen Konkurrenten reagieren, einige neue Produkte um den iPod seien in der Planung, sagte Gartenberg. "Uns steht ein spannender Herbst bevor."

Der iPod hat sich seit seiner Markteinführung 2001 zu einem der erfolgreichsten Produkte von Apple entwickelt. Besonders nach Eröffnung der iTunes-Website für den Download digitaler Musikstücke schnellten die Verkaufszahlen in die Höhe. Nach Angaben von Wirtschaftsforschern erreichte der Player im ersten Drittel diesen Jahres in den USA einen Marktanteil von 80 Prozent. Microsoft hatte vor zwei Jahren vergeblich versucht, iTunes mit einem eigenen Angebot auszustechen.