Geburtstag

Zeit sich selbst zu feiern: Base wird ein Jahr alt

Kundenzufriedenheit liegt angeblich bei 96 Prozent
Von / Ralf Trautmann

Zur einjährigen Geburtstagsfeier von Base hatte E-Plus nach Hamburg eingeladen. Zwar wurde der von Branchenkreisen fast herbeigewünsche Full-Flat-Tarif, bei dem für einen festen monatlichen Preis auch alle Gespräche in andere Netze inbegriffen gewesen wäre, noch nicht vorgestellt. Der neue E-Plus-CEO Michael Krammer bestätigte aber, das dies angedacht sei, sobald die Interconnect-Entgelte dies erlauben würden. Wollte er einen solchen Tarif schon heute anbieten, wäre eine Grundgebühr von über 100 Euro notwendig, wofür kein ausreichender Markt vorhanden sei.

Krammer bekundetet anlässlich der Feier seine Freude über "Konsumentenschutz-Zeitschriften" wie Stern, Capital und Finanztest, welche die "erste und einzige Flatrate fürs Handy" als Ersatz für das Festnetz empfehlen würden. Auch angesichts der Ergebnisse einer vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Studie über Base-Kunden zeigt sich der CEO begeistert: Verblüffend sei, dass ein Drittel der Base-Kunden keinen Festnetz-Anschluss mehr hätten. Angeblich besaßen 19 Prozent diesen schon vor Base nicht, 15 Prozent hätten schon gekündigt oder planten dies. Rund 50 Prozent der Base Kunden nutzten zudem ihr Festnetz weniger als vorher.

Dass Anrufe zu Base-Kunden, die sich tariftechnisch im E-Plus-Netz befinden, speziell von anderen Netzen recht teuer sein können, dürfte E-Plus nicht stören, da dies auch ein Ansporn für andere Mobilfunknutzer sein kann, ebenfalls zu E-Plus oder eine ihrer Zweitmarke zu wechseln.

Base ist 64 Prozent der Bevölkerung ein Begriff

Zudem scheine die Marketingabteilung von Base gute Arbeit geleistet zu haben, denn Base verzeichne nach einem Jahr eine "gestützte" Markenbekanntheit von 64 Prozent. Die Kunden seien vor allem Besserverdiener, tendenziell Single, technisch "up to date", wobei sie dennoch einfache Lösungen bevorzugten. Zudem seien sie gut informiert und Individualisten.

Eine Mehrheit von 52 Prozent nutze dabei für Base ihr bisheriges Gerät, 19 Prozent kauften sich ein neues Handy zum regulären Preis, da sie angeblich den Tarif so gut fänden. 15 Prozent hätten ein älteres Modell reaktiviert, 3 Prozent sich das Handy schenken lassen.

Krammer zeigt sich in diesem Zusammenhang auch erstaunt über die Praxis diverser Service-Provider, auch Handys mit einem Base-Vertrag kostenlos oder für 1 Euro anzubieten: Bei Base sei es nicht üblich, Handys mit Subvention anzubieten. "Ich werde demnächst alle Service-Provider besuchen und mir das erklären lassen", kommentierte der CEO.

Beeindruckend sind auch die Ergebnisse der Studie zur Kundenzufriedenheit. Dass das Ergebnis ziemlich gut ausfallen würde, war angesichts einer Eigenstudie zu erwarten, doch dies Ergebnisse übertrafen sicher alle Erwartungen: So behauptet E-Plus tatsächlich, dass 24 Prozent der Kunden mit Base "lediglich" zufrieden seien, während 72 Prozent sogar "ganz besonders zufrieden" oder "sehr zufrieden" seien. Nicht zu erfahren war, welche Gründe bei den restlichen 3 Prozent für die Unzufriedenheit ausschlaggebend waren, aber Krammer möchte auch diese Kunden noch überzeugen. Einen möglichen Grund dürfte Krammer schon kennen, zumal er dies bereits vergangene Woche bestätigt hat: In verschiedenen Foren hatten Base-Nutzer über Netzprobleme und eine überforderte Kundenbetreuung berichtet.

E-Plus: Base-Kunden rundum zufrieden

Doch die Erhebung unter den Kunden bietet noch mehr: So hätten drei Viertel der Base-Kunden das Produkt weiterempfohlen, durchaus mit dem Hintergedanken, Freunde und Bekannte im eigenen Netz kostenlos erreichen zu können. Weitere 20 Prozent seien ebenfalls so überzeugt, dass auch sie das Produkt noch weiterempfehlen wollten.

Die zufriedenen Base-Kunden seien für E-Plus ein Gewinn, denn der monatliche Umsatz pro Kunde sei bei Base ungefähr doppelt so hoch wie der marktübliche Wert. Hier wird nicht nur die monatliche Rechnungshöhe ermittelt, sondern auch ankommende Verbindungen mit eingerechnet, die durch Anrufe aus anderen Netzen recht hoch werden können.

Abseits aller Erhebungen kündigte der CEO zudem noch an, die von E-Plus eröffneten reinen Base-Shops in kombinierte E-Plus-Base-Geschäfte "umzubranden".