Branchentreff

Popkomm 2006: Musikmesse im dritten Jahr erfolgreich in Berlin

Legale Downloads beleben den Musik-Markt
Von Jens Buchwald / Björn Brodersen

Hier kommen sie also zusammen: die Musiker und die Plattenfirmen, die Kreativen und die Produzenten, die Jungen und die Hippen aus der Musikbranche. Auf der Popkomm treffen sich noch bis zum 22. September auf dem Berliner Messegelände zum dritten Mal seit dem Umzug von Köln Verantwortliche und Hauptakteure der internationalen Musikindustrie. Unter dem Motto "Music meets here" wird miteinander verhandelt, genetzwerkt, vertrieben und diskutiert. Bis Freitag werden dazu rund 15 000 Fachbesucher erwartet.

Partnerland ist in diesem Jahr Brasilien mit dem Ziel, die brasilianische Musikindustrie international zu fördern. "Wir wachsen vor allen Dingen aus dem Ausland", so der Geschäftsfüher der Popkomm Ralf Kleinhenz. Und so sind in den Messehallen unter dem Funkturm mehr als 800 Aussteller aus 48 Ländern vertreten. Und das Rahmenprogramm der Musikmesse bietet während der Tage ein Festival in über 30 Berliner Clubs mit rund 2 000 Künstlern aus 27 Ländern sowie die unterschiedlichsten Konzerte und Performances für Musikbegeisterte.

Sony BMG kehrt zurück, Nokia nicht mehr vertreten

Neben vielen Verlagsständen und Exportbüros aus fast allen europäischen Ländern haben bei dem Branchentreffen natürlich auch viele kleinere Plattenfirmen sowie die großen Marktakteure der Musikindustrie eine Messevertretung. Universal beispielsweise leistet sich dieses Jahr zum ersten Mal einen internationalen Auftritt und Sony BMG kehrt nach zweijähriger Abwesenheit mit einem fulminanten Messeauftritt wieder zur Popkomm zurück. Nokia hingegen hat im Gegensatz zum letzten Jahr keinen Stand mehr und auch der Telekommunikationsanbieter Vodafone ist in den Messehallen nicht mehr fest vertreten.

Das Programm des Kongresses ist in fünf Themen aufgeteilt: Mobile Music, digitales Marketing, Livesektor, Rolle des Künstlers und Pop und Politik. So hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) die Popkomm am Mittwoch in Berlin eröffnet und der Musikindustrie seine Unterstützung im Kampf gegen Musikpiraterie zugesagt. "Wir müssen Unrechtsbewusstsein schaffen und konkrete Maßnahmen ergreifen", betonte er. Die vielzitierte Krise der Musikindustrie hervorgerufen durch Produktpiraterie digitaler Medien lässt sich so aber wohl nicht aus der Welt schaffen. Vielmehr sollte die Branche die Chance nutzen, die digitalen Vertriebswege weiter auszubauen, um auf diese Weise neue Kundenstämme zu gewinnen - gerade im Bereich Mobile Music.