Die Zukunft der Suchmaschinen
Suchmaschinen stellen ein wichtiges Instrument in der modernen Kommunikationsgesellschaft dar. Sie ermögliches es dem Anwender, sich gezielt die Informationen nutzbar zu machen, die er benötigt und sie stellen einen Wegweiser durch die Informationsmassen des Internet dar.
Trotz dieser wichtigen Funktion, die Suchmaschinen in unserer Informationsgesellschaft einnehmen, sind ihre Rolle nicht hinreichend erklärt.Thomas Dominikowski, Product Director Search der Lycos Europe GmbH, erklärte im Rahmen einer Vortragsreihe der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) in Berlin, wie Suchmaschinen funktionieren.
So erklärte Dominikowski, erste Suchmaschinen im Internet habe es schon im Zeitraum zwischen 1993 und 1995 gegeben. Zunächste habe es sich dabei um reine technische Hilfsmittel gehandelt. Schon bald wandelten sich die Angebote aber zu Wirtschafts- und Medienunternehmen.
Die Suche ist noch immer textbasiert
Die Entwicklung der Suchmaschinen werde unter anderem durch die Bedinungen des Internet-Marktes und die Bedürfnisse der Nutzer beeinflusst. Ein Suchmaschinen-Index sei vergleichbar mit enem Stichwort-Verzeichnis bei einem Buch. Crawler erfassten alle bekannten Web-Seiten. Dabei würden die Suchmaschinen noch immer eine textorientierte Auswertung der Internet-Inhalte vornehmen. Auch die Bilder- und Videosuche sei heute noch eine Stichwort-Suche. Allerdings, so Dominikowski, seien auch die Linkpopularität und das Nutzerverhalten mit entscheidend für Suchmaschinen.
Technisch böten die Suchmaschinen immer größere Informationsmengen. Die Angebote seien heute schon gut, könnten aber noch weiter verbessert werden. Für die Zukunft sieht Dominikowski die Möglichkeit, dass Suchmaschinen universeller verfügbar seien, nicht mehr ausschließlich über eine "Suchbox" auf einer Webseite. Denkbar seien beispielsweise textbasierte Anfragen von einem Mobiltelefon aus. Medienobjekte sollen künftig multimedia-adäquat und ihren Besonderheiten entsprechend auffindbar sein. Beispielsweise könnten Bilder nach Farben und Formen erfasst werden. Bei Audio und Video können die verschiedenen Inhaltsebenen gesucht werden (nicht nur Text, sondern zum Beispiel aus Musikstücke anhand einer Beispiel-Melodie).
Suchmachinen können mehr
Dominikowsi rechnet damit, dass die Suche intuitiv bedienbar wird und sich die Suchmaschinen vermehrt an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Dabei sei der Datenschutz sowohl Aufgabe, als auch Herausforderung. Denkbar sei ferner eine Anreicherung von Dokumenten mit Meta-Daten.
Dominikowski betonte, Urheber- und Nutzungsrechte werden von Suchmaschinen respektiert und verwaltet, sofern diese mit den Inhalten verknüpft werden können. Dennoch sei denkbar, dass die Suchmaschinen beispielsweise auch eine Archivfunktion für Datenbesstände übernehmen.
Für die Zukunft wünscht sich Dominikowski klare rechtliche Rahmenbedingungen, welche die Potenziale der Suchmaschinen nicht beschneiden, sowie ein sicheres, wettbewerbsfähiges Marktumfeld. Suchmaschinen stünden heute erst auf halbem Weg. Daher dürften Regulierungs- und Gestaltungsbemühngen nicht nur am Status quo ausgerichtet sein.
Abschließend erklärte der Referent, Suchmaschinen seien keine Selektiermaschinen, keine Gatekeeper. Das Blocken von Inhalten erfordere vorab eine gründliche rechtliche Prüfung. Indizierte URLs würden von den Suchmaschinen-Betreibers durch eine Kooperation auf Basis eines transparenten, rechtsstaatlichen Verfahrens geblockt. Man könne aber nur URLs, keine Keywords oder gar Inhalte sperren. Dominikowski warnte außerdem vor der Gefahr des "Overblockings", durch das beispielsweise auch nicht problematische Teile einer Seite oder Domain mit gelöscht werden könnten.