E-Learning: Berufliche Weiterbildung per Mausklick

Die Vorteile des E-Learnings liegen auf der Hand: Lernangebote per Mausklick machen den Lernenden zeitlich und räumlich unabhängig. Statt das Wochenende im Seminarraum zu verbringen, kann er die Inhalte immer dann abrufen, wenn es am besten passt. "Aktuell geht die Entwicklung hin zu kleinen Lernmodulen, die in zehn bis 15 Minuten abgeschlossen werden können", erklärt Christian Stracke, Projektleiter der "Qualitätsinitiative E-Learning in Deutschland" (QED [Link entfernt] ) in Essen.

Lutz Goertz vom MMB Institut für Medien- und Kompetenzforschung in Essen kann das bestätigen: Einer der neuen Trends sei "Content Sharing". Auf Internetportalen würden Inhalte aufgebaut, die für relativ wenig Geld heruntergeladen werden können. "Statt umfangreiche Lehrgänge zu buchen, suchen die Lernenden gezielt nach den Informationen, die für sie aktuell wichtig sind", sagt Goertz.

Die Akzeptanz von E-Learning wächst stetig

Die Akzeptanz von E-Learning wächst stetig. Einer aktuellen Studie zufolge setzten bereits ein Viertel der Unternehmen in Deutschland diese Lernform zur beruflichen Weiterbildung ein. Dennoch besteht Ausbaupotenzial. Denn in kleineren und mittleren Betrieben ist E-Learning noch wenig verbreitet. Und auch Großunternehmen haben die vorhandenen Ressourcen längst noch nicht ausgeschöpft. Bei den Themen dominiert nach wie vor IT-Wissen. Auch kaufmännischen Fachkenntnissen sowie Produktschulungen kommt eine starke Bedeutung zu.

"Die Entwicklungskosten einer Online-Lernstunde betragen noch immer 10 000 bis 30 000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Bereitstellung und Betreuung", rechnet Jan Kuper von der IHK-Online-Akademie in Berlin vor. Große Unternehmen könnten sich aufgrund ihrer Größe, der finanziellen Ressourcen und Mengeneffekten leisten, entsprechende E-Learning-Angebote einzukaufen. Kleinen Betrieben sei dies kaum möglich, erklärt der Referatsleiter.

100 Online-Stunden ersetzen 200 Stunden Präsenzveranstaltung

Das Veranstaltungsangebot der Akademie reicht von Projekt- und Zeitmanagement über Bilanzbuchhaltung bis hin zu einem kompletten IHK-Prüfungslehrgang Medienfachwirt. "100 Online-Stunden können 200 Stunden Präsenzveranstaltung ersetzen", bilanziert der IHK-Bildungsexperte. Angesprochen sind vor allem Fach- und Führungskräfte sowie Mitarbeiter, die sich für entsprechende Aufgaben qualifizieren wollen. Nicht immer handele es sich dabei um Berufsgruppen, denen eine hohe Affinität zum Medium Computer nachgesagt wird, räumt Kuper ein.