Vodafone rechnet nur mit geringen Zuwachsraten bei Kundenzahl

Der Mobilfunkanbieter Vodafone D2 rechnet für die kommenden Jahre nur mit einem geringen Zuwachs bei der Kundenzahl. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) solle die Marke von 30 Millionen knapp übertroffen werden, wie aus internen Unterlagen des Unternehmens hervorgeht, die der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegen. Ende September hatte der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Deutschlands 29,6 Millionen Kunden unter Vertrag.

Auch für die beiden kommenden Geschäftsjahre rechnet Vodafone mit einem langsamen Wachstum. Den Unterlagen zufolge geht das Unternehmen von 32 Millionen Kunden Ende März 2009 aus. Rund 45 Prozent davon sollen den schnellen Datendienst UMTS nutzen. Der Ausbau des UMTS-Geschäfts gilt als ein wichtiger Weg, um den Datenanteil am Umsatz zu erhöhen. Bislang liegt der Datenumsatz in Deutschland hinter dem von Asien und Nordamerika zurück. Ein Vodafone-Sprecher lehnte einen Kommentar zu der Kundenentwicklung ab.

Deutscher Mobilfunkmarkt inzwischen gesättigt

Der deutsche Mobilfunkmarkt hat sich nach dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre mittlerweile gesättigt. Rein statistisch betrachtet hat jeder Bürger ein Mobiltelefon. Neue Kunden können die Anbieter vor allem bei der Konkurrenz abwerben. Die Unternehmen und Experten hatten daher mit einem Abflauen des Kundenwachstums gerechnet. Im Vordergrund stehen nun die Steigerung des Umsatzes und die Stabilisierung des Ergebnisses.

Die höchsten Wachstumsraten weist derzeit der nach Kunden drittgrößte Mobilfunkanbieter E-Plus auf. Die Tochter des niederländischen KPN-Konzerns profitiert von ihrer Mehrmarkenstrategie (Base, simyo).

Als eine Reaktion auf die Marktsättigung ist Vodafone in das Festnetzgeschäft eingestiegen. In Zusammenarbeit mit der Festnetztochter Arcor werden schnelle DSL-Anschlüsse vertrieben. Neben der Deutschen Telekom als Marktführer ist auch die Telefonica-Tochter o2 in dem Bereich aktiv.