Betrug

Neue Welle von Lockanrufen

Missbrauchte 0137-Rufnummern sind Arcor zugeteilt
Von Björn Brodersen

Handy-Besitzer erhalten zurzeit wieder vermehrt Lockanrufe mit 0137-Rufnummern. Bei dieser Masche wählen Betrüger computergesteuert zahlreiche Mobilfunknummern an und lassen es nur einmal klingeln. Ruft der Handybesitzer die auf dem Display angezeigte 0137-Rufnummer zurück, fallen für ihn teure Gesprächsentgelte an, an denen die Lockanrufer verdienen. Diese Entgelte können je nach Mobilfunkanbieter und -tarif deutlich über 1 Euro pro Minute betragen. Nach Angaben von Dialerschutz.de sind von der kurz vor den Feiertagen begonnenen und weiter anhaltenden Lockanrufwelle Kunden aller deutschen Mobilfunknetzbetreiber betroffen, die missbrauchten 0137-Nummern (01377170140, 01377170141, 01377170142, 01377170143 und 01377170144) stammten aus einem dem Vollanschluss-Anbieter Arcor zugeteilten Rufnummernblock.

Der Onlinedienst geht von zigtausenden von Betroffenen aus und rät den Opfern, die Betrugsversuche trotz meist geringer Schäden für den einzelnen nicht hinzunehmen und möglichst sofort zu reagieren. Betroffene sollten den Lockanruf umgehend der Bundesnetzagentur unter der E-Mail-Adresse rufnummernspam@bnetza.de mit Angaben zum Zeitpunkt und eigenen Kontaktdaten melden, damit diese ein nachträgliches Inkasso- und Rechnungslegungsverbot erteilt. Auch Arcor sollte über den Lockanruf und die Beschwerde an die Bundesnetzagentur informiert werden. Außerdem sollten Betroffene Arcor auffordern, den Rufnummerninhaber zu nennen. Empfänger von Lockanrufen könnten auch Anzeige bei der örtlichen Polizei oder der Staatsanwaltschaft erstatten.

Vermutlich hoffen die Betrüger auf die Unachtsamkeit der Mobilfunkkunden an den Feiertagen, an denen viele Weihnachtsgrüße per Telefon übermittelt werden. Auch zum Jahreswechsel ist mit solchen Lockanrufen zu rechnen. Handybesitzer sollten daher bei Anrufen in Abwesenheit einen genauen Blick auf das Display werfen, bevor sie die angezeigte Rufnummer zurückrufen.