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Samsung stellt weiteren Standard für mobiles Fernsehen vor

AVSB setzt auf bestehender TV-Infrastruktur auf
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Der Elektronikkonzern Samsung hat auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine weitere Technologie für mobiles Fernsehen vorgestellt. Das Verfahren nennt sich Advanced-Vestigial Side-Band, kurz AVSB, und setzt auf dem herkömmlichen digitalen Fernsehsender-Netz auf, das für den Einsatz der neuen Technik so modifiziert wird, dass sich die Sendesignale auch für den Empfang auf mobilen Endgeräten eignet. Hauptvorteil der neuen Technik ist nach den Angaben von Samsung vor allem, dass auf den bestehenden digitalen Übertragungswegen mehr Programme als bislang zum Fernsehzuschauer gebracht werden können. Dies ist vor allem in den USA von Bedeutung, da hier zum Februar 2009 das klassiche Analogfernsehen abgeschaltet wird und schon heute mehr Digitalkanäle übertragen werden sollen als Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Nach Samsung-Angaben soll die Aufrüstung der Fernsehsender eine fünfstellige Dollar-Summe kosten. Das sei im Vergleich zu anderen mobilen Fernsehübertragungssystemen sehr kostengünstig. Allerdings handelt es sich bei AVSB um einen reinen Rundfunkdienst ohne Rückkanal über das Mobilfunknetz. Dadurch sind die Interaktionsmöglichkeiten für die Zuschauer eingeschränkt.

Das zusätzliche Signal tangiert Digitalreceiver für das herkömmliche TV-Signal nicht, da diese die AVSB-Sendungen nicht empfangen können. Umgekehrt ermöglicht die zusätzliche Übertragung des AVSB-Signals zum einen den mobilen Fernsehempfang. Außerdem lässt sich dadurch die Programmauswahl erweitern.

AVSB-Empfang auch mit Tempo 250

Wie Samsung mitteilte, eignet sich das neue Mobile-TV-Verfahren auch für den Empfang im Auto oder in Hochgeschwindigkeitszügen. Bei bis zu 250 Stundenkilometern sollen die AVSB-Signale zu empfangen sein.

Derzeit ist die neue Technik noch nicht auf dem Markt. Samsung hat AVSB aber bereits zur Standardisierung eingereicht. Sobald der Standard endgültig feststeht, sollen auch andere Hersteller entsprechende Endgeräte produzieren können. Schon im kommenden Jahr soll es erste Empfangsgeräte geben. Dabei handelt es sich neben Handys auch um portable TV-Empfänger und Fernsehmodule für Notebooks und PDAs.

Denkbar ist außerdem, dass entsprechende Receiver auch in Autos eingebaut werden. Derzeit werden Autos bereits mit DVB-T-Empfangsgeräten ausgestattet. Diese Technologie eignet sich im Gegensatz zu AVSB aber nicht für den Empfang bei hohen Geschwindigkeiten. Teilweise kommt es schon bei mehr als 70 Stundenkilometern zu Aussetzern.